#162 PM und Wissenschaft
Projektmanagement ist eine Technik und keine Wissenschaft. Das Verhältnis von Wissenschaft und Technik ist wechselseitig befruchtend. Während Wissenschaft vor allem beschreibend und erklärend wirkt, ist Technik (und so auch Projektmanagement) vor allem nutzenstiftend. Böse gesagt könnte man auch formulieren: Projektmanagement ist nie Selbstzweck, Wissenschaft mitunter schon.
Natürlich kann man auch Projekte wissenschaftlich betrachten.
Richard Joerges tut dies in einem Beitrag in dem er versucht von der Chaostheorie Rückschlüsse auf Projekte zu ziehen. Ähnlich könnte man auch versuchen von kybernetischen Modellen oder Organisationstheorien Rückschlüsse auf Projekte zu ziehen. Einen sehr interessanten Ansatz finde ich dabei die Theorie sozialer Systeme nach Luhmann – auch wenn ich noch keine spezielle Ausarbeitung über Projekte finden konnte. Luhmanns zugegebenermaßen abstrakter Ansatz, dass sich soziale Systeme über Kommunikationen konstituieren (und nicht über die teilnehmenden Individuen), rückt das Thema Kommunikation in den Vordergrund und da gehört es auch im Projektmanagement m.E. nach hin! Mit einer solchen Theorie liessen sich Phänomene, wie wir sie aus dem Projektalltag hinreichend kennen, von sich wandelnden Projektaufträgen, politischen Spielchen und Projektdynamiken, erklären, die in den klassischen PM-Methodologien nur ein Schattendasein fristen.
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