Mal wieder ein interessanter PM-Thread auf XING (Abo-Dienst) zum Thema Statusampeln im Projektmanagement. Hier eine Zusammenfassung:
Selbst wenn die Ampelfarben vorweg eindeutig definiert worden sind, haben sie dennoch eine politische Dimension. Farben werden trotz allem unterschiedlich gesehen. Niemand will unangenehm auffallen, es drohen Sanktionen,…
Ehrlichkeit und vernünftige Reporting-Zeiträume wären Voraussetzung für einen sinnvollen Einsatz von Ampeln. Leider ist dies meist nicht so gegeben.
Eindeutige Ampeln sind ein hilfreiches Kommunikationsinstrument, aber inwieweit sie tatsächlich zur Projektsteuerung geeignet sind, ist ein anderes Kapitel.
Im Sinne von KISS (Keep it simple and stupid) sind Ampeln (ähnlich wie Smileys) eine willkommene Vereinfachung. Man spricht hier von Komplexitätsreduktion (das hört sich besser an…). Beides ist ein Reporting mittels Symbolen.
Eine interessante Frage ist auf welcher Ebene Ampeln zum Einsatz kommen:
· Als Trend für das Gesamtprojekt
· Auf Meilensteinebene (auch wenn es hier vielleicht bessere Alternativen wie die Meilenstein-Trendanalyse (MTA) gibt.
· Auf Ebene einzelner Vorgänge
Konkurrierende Ampeln, d.h. den gleichen Sachverhalt unabhängig voneinander von verschiedenen Beteiligten einschätzen zu lassen, scheint in der Tat niemand einzusetzen.
Eine Kritik an der Ampel ist ihre Beschränkung auf wenige Status (rot/gelb/grün), auch wenn in der Praxis die Kreativität zu Erweiterung unbeschränkt ist (gelbrot/gelbgrün, weiß für noch nicht begonnen, schwarz für abgeschlossen,…). Alternativ würde sich ein Tacho oder Speedometer anbieten.
Eine berechtigte Kritik geht dahin, was eigentlich festgestellt werden soll: Der Ist-Zustand oder eine Prognose.
Das grundlegende Problem eines Ampelsystems ist aber dass, wir immer nur reagieren anstatt zu agieren, selbst mit einem System welches uns einen Trend aufzeigt.
Ein weiterer Teilnehmer schreibt:
Persönlich glaube ich nicht, dass Ampeln Projekte steuern, aber sie helfen dem Betrachter einfach schneller und rascher die Situation zu erfassen.
Bei kurzen Projektzyklen kann dann auch die Projektretrospektive eine Alternative sein, um den Erkenntniszuwachs sicherzustellen.