Persönlich stehe ich mit Zertifizierungen (nicht nur im PM) auf dem Kriegsfuss. Die meisten Zertifizierungen driften ins formale ab und vernachläsigen die Praxis. Darüber hinaus hat man das Gefühl, dass weniger das hehre Wissen als das Geschäft mit der Zertifizierung und dann das Folgegeschäft mit der Rezertifizierung, usw. im Vordergrund steht. Ich bin durchaus ein Freund des lebenslangen Lernens, aber das hat mit Zertifizierungen wenig zu tun (zumindest habe ich ein solches Zertifikat noch nicht gefunden).
Bernd Oestereich zusammen mit Prof. Dr. Michael Gessler (GPM/IPMA) und Oliver F. Lehmann (PMI) setzen sich aktuell in einem Beitrag für ObjektSpektrum mit den PM-Zertifikaten auseinander. Die Kollegen sehen durchaus auch die Vorbehalte gegen die Zertifizierungen und führen sie in ihrem Artikel auch mit auf. Schwerpunktmäßig setzen sie sich mit den Zertifizierungen nach PMI und GPM/IPMA auseinander. Weitere Zertifizierungen und Standards werden zumindest kurz erwähnt. Beispielsweise PRINCE2 (dem britischen Standard), der vor allem daher im Kommen ist, da die OGC als Herausgeber auch den ITIL-Standard für das IT-Servicemanagement entwickelt hat und man vermehrt im IT-Umfeld deshalb immer wieder über PRINCE2 stolpert.
Wie sich die Inhalte der Standards, die sich hinter den Zertifizierungen verbergen, unterscheiden, hat bereits vor einer Weile Andreas Heilwagen zusammengefasst. Von ihm gibt es ganz aktuell auch Tipps für eine erfolgreiche PMP-Zertifizierung (PMI) als Podcast.
Nachtrag 22.05.2009: Und nochmal Andreas Heilwagen, der auf PMHut eine Lernhilfe für die PMP-Zertifizierung ausgegraben hat.