Wer gedacht hat, dass ein PMO mit Projektmanagement zu tun hat, der liegt scheinbar falsch. Das Marktforschungsinstitut OpenSky Research hat eine PMO 2.0-Studie durchgeführt (heutzutage muss alles 2.0 sein) und das CIO-Magazin zitiert daraus:
Wie die Ergebnisse zeigen, hat das PMO inzwischen Aufgaben in wichtigen Bereichen des Managements inne. (…) Entsprechend weit oben sind PMOs inzwischen in die Unternehmenshierarchien eingegliedert. 55 Prozent berichten direkt an die Geschäftsführung, 25 Prozent fungieren als Enterprise PMO. Sie sind Katalysator für unternehmensweite Verbesserungsprozesse.
Es spricht sicher für die moderne Unternehmensführung, dass man Projekte und PMOs für sich entdeckt hat, aber dieser „Upgrade“ Richtung Programm- und Portfoliomanagement führt dazu, dass jetzt jemand anderes das eigentliche Projektmanagement machen darf. PMOs, wie sie in der Studie beschrieben werden, richten ihren Blick nur mehr zur Unternehmensleitung, aber sie unterstützen nicht mehr den Projektleiter und sein Team. So ein PMO quält und behindert dann schon einmal ein Projekt mit standardisierten Berichtsanforderungen – ohne Mehrwert für das eigentliche Projekt.
Ich will ja gar nicht ketzerisch gegen so ein PMO 2.0 sein, aber bitte vergesst nicht die Arbeit, die auf der Straße (sprich: in den Projekten) liegt.