In der aktuellen Ausgabe von Projektmanagement aktuell findet sich ein Beitrag über PMOs und ihre Wirkung als strategischer Katalysator für erfolgreiche Unternehmen. Zitiert wird die PMO Maturity Studies 2009 der Universität Erlangen-Nürnberg und maxence. Das PMO-Bild, das in dem Artikel indirekt zementiert wird, ist ein zentrales PMO.
Zu den Rollen des PMO werden zwar neben Governance/Regulierungsfunktion , zentraler Koordinationsfunktion und Beratungsfunktion (obwohl dieser Begriff schon auf Standardisierung und Methodik verkürzt wird) auch die Unterstützungsfunktion aufgeführt, aber mein Eindruck, dass sich der aktuelle Trend im Projektmanagement hin bewegt zu einem top-down Programm- und Portfoliomanagement und weg von der Fragestellung, was ein einzelnes Projekt braucht um erfolgreich zu sein, scheint sich immer mehr zu bestätigen.
Ich hatte deshalb jüngst darüber geschrieben, dass sich die Wege von PMO und Projektmanagement trennen. Dabei stellt die Studie ja richtigerweise auch noch fest, dass mangelnde Projekteffizienz „weniger ein methodisches oder prozessbezogenes Problem, sondern eher ein Koordinations- und Kommunikationsproblem“ ist. Aber kann das ein zentrales PMO leisten?
Ich will ja gar nicht gegen zentrale PMOs wettern. Sie sind wichtig und gut, aber vergessen wir darüber hinaus nicht die Kommunikations- und Koordinationsaufgaben in den Projekten. Hier brauchen Projektleiter häufig noch zusätzliche Unterstützung, die nicht zentral sondern nur dezentral geleistet werden kann.