Monatsarchiv für April 2024

 
 

Über KI lernen… Prompt Engineering und so.

Jaja, die kürzlich gestartete KI-Reihe hier im schlossBlog ist abgeschlossen. Und trotzdem geht es (jetzt außerhalb der kleinen Reihe) weiter, denn Mann (Schreibweise ist richtig wegen des Geschlechts des Autors) muss sich ja weiter bilden.

Den Anfang macht der LinkedIn Learning Kollege Sascha Wolter, dessen Video-Training „Prompt Engineering – Grundlagen“ einen sehr guten und fundierten Ausgangpunkt bilden. Neben den „reinen“ Grundlagen liefert Sascha den Einstieg (mit vielen Beispielen), wie Prompts aufgebaut werden können, insbesondere durch:

  • Rolle & Tonfall
  • Anweisungen & Ziele
  • Kontext
  • Befehl/Frage & Format

Und natürlich auch, wie sich solche Prompts systematisch erweitern lassen.

Das Prompt-Engineering wollte ich eigentlich noch vertiefen mit dem Buch Prompt Engineering and ChatGPT von Russel Grant (Amazon Affiliate Link). Ganz gelungen ist mir das nicht, denn was das Engineering im technischen Sinne angeht ist das Buch etwas „dünn“. Was ich sehr gut fand, waren die vielen Use Cases aus den unterschiedlichsten Gebieten von Software-Entwicklung, über Marketing, Kundensupport, bis hin zum Projektmanagement. Meine Vorurteile wurden wieder bestätigt. Der erste Use Case im PM, der genannt wird, ist die Erstellung einer Agenda. Holy fuck. Wer dafür KI braucht, ist im Projektmanagement fehl. Auch die anderen PM Use Cases überzeugen mich nicht wirklich, aber das liegt weniger an Russel Grant als an der Materie. Selbstverständlich wird KI in Projekten immer wichtiger, aber halt weniger in der Koordination und Kommunikation als in der inhaltlichen Arbeit. Auch Russel Grant verweist auf das Problem mit den Bias in der KI (ich habe von kognitiver Dissonanz gesprochen). Für ihn ist dafür, wie bei etwaigen Fehlerquellen das gelernte Material verantwortlich. Das stimmt natürlich auch, wenn die KI Vorurteile oder falsche Informationen übernimmt und wiedergibt, aber das Problem probabilistischer Modelle, die von Natur aus wahrscheinliche und nicht zwangsläufig richtige Ergebnisse wiedergeben, erwähnt er mit keiner Silbe.

Ein echtes Highlight für mich war dann noch KI für Kreative von Jenny Habermehl (Amazon Affiliate Link). Es geht mal weniger um ChatGPT, sondern vor allem um bildgebende KIs. Jenny Habermehl zeigt die erforderlichen Grundlagen und Tools, aber auch viele praktische Beispiele und die sind natürlich ein Hingucker. Mit den Prompt-Beispielen für Kreativitätstechniken (die durchaus auch wieder für textbasierte KI geeignet sind) werde ich ganz sicher noch experimentieren.

Und hier noch der obligatorische Disclaimer zur Illustration dieses Beitrags: Die ist „geklaut“ in der englischen Wikipedia und wurde selbst von der KI (Dall-E) kreiert, mehr dazu auf der dazugehörigen Wiki-Commons-Seite von Wikipedia (inkl. dem zugrundeliegenden Prompt).

Persona

Personas sind im Marketing ein Konzept zur Beschreibung von Zielgruppen (siehe auch Wissen kompakt bei t2informatik). Statt auf eine Charakterisierung mit statistischen Attributen zurückzugreifen beschreibt die Persona fiktionale Menschen mit ihren ganz persönlichen Details. Was zunächst vielleicht etwas unseriös/unwissenschaftlich anmutet macht schnell Sinn, denn solche Beschreibungen sind viel anschaulicher, plastischer, weniger abstrakt. Weil uns ihr fiktionaler Charakter bewusst ist, werden sie nicht gleich überhöht, auf der andere Seite wird die Empathie gegenüber der Zielgruppe gesteigert.

Wenn ich bislang Personas genutzt habe musste immer Erich aus der Business Visualisierung (Amazon Affiliate Link) herhalten:

Für eine Workshop-Moderation in der vergangenen Woche habe ich mir ein eigenes Template gebastelt, d.h. Template ist eigentlich zu viel gesagt: Die Kontur einer Playmobil-Figur auf einem Flipchart . Und wiedermal hat sich gezeigt wie Gamification funktioniert: Die Spielzeug-Figur ließ uns die Übung (es ging um die Beschreibung des idealen Teammitglieds) mit einem Lächeln starten, ein gelungener Icebreaker ganz zu Beginn des Workshops. Die Abstraktheit der Figur nahm gleichzeitig noch nichts vorweg und war offen für die Inputs der Teilnehmenden. Und viele der Beiträge konnten wir bei den späteren Agenda-Punkten wieder aufgreifen. Die Persona blieb dabei die ganze Zeit sichtbar im Raum.

(Die Playmobil-Frau war übrigens der Wunsch der Teilnehmer, ich hätte auch noch einen Playmobil-Mann in Petto gehabt.)



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