#616 Geschäftsmodelle und der Kunde

Eigentlich hätte der Titel dieses Posts heißen sollen: „Amazon Prime sucks“

Das ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Zum Einen entspricht es nicht der hier gepflegten Ausdrucksweise. zum anderen  bin ich bekennender Amazon-Stammkunde mit allein 39 Bestellungen in den letzten 6 Monaten mit in Summe einem vierstelligen Warenwert.

Eine empirische Beobachtung: Seit Amazon sein Prime Programm aufgelegt hat, dauern „normale“ Bestellungen einfach länger. Als Stammkunde wusste ich, dass beispielsweise eine Buchbestellung praktisch immer spätestens zwei Werktage nach der Bestellung bei mir war. Mit Amazon Prime sollen wir nun für einen vergleichbaren Service extra bezahlen.  Und siehe da Bestellungen, die ohne Grund eigentlich wie früher ausführbar sein sollten, dauern plötzlich. Stattdessen streitet Amazon medienwirksam mit Verlegern und Autoren (und offeriert uns Nutzern mit Prime ein anderes Geschäftsmodell, dass uns gewohnten Standard liefert und gleichzeitig Video-on-Demand-Dienste verhökert, ob wir daran interessiert sind oder nicht).

Ein aktuelles Beispiel aus einer Buchbestellung: Amazon verweist auf 5-9 Tage Lieferzeit:

Mit den Lieferzeiten des Verlages (in diesem Fall Piper – also auch keinem No-Name-Verlag) kann dies kaum begründet werden, der hat nämlich nur zwei Tage Lieferzeit:

Bei allem Respekt gegenüber dem Erwerbszweck eines jeden unternehmerischen Unterfangens (und ich bin selber Unternehmer): Die aktuelle Praxis suggeriert, dass der Kunde dem neuen Geschäftsmodell einfach untergeordnet wird. Wer zeitgleich versucht gegenüber Verlegern, Kunden und Autoren massiv und mit bemerkenswerten Methoden eigene Interessen durchzudrücken, muss sich über Kritik nicht beklagen.

Es scheint an der Zeit über Alternativen nachzudenken.

P.S.: Ebenfalls bemerkenswert: Die Shop-in-Shop-Anbieter sind hier außen vor und liefern weiter unverzüglich (auch dies spricht für eine künstliche Verlangsamung). Allerdings war ich noch nie ein Fan dieser Shop-In-Shop-Lösung und bin gebranntes Kind, so dass ich es tunlichst vermeide (soweit es geht) auf solche Angebote zurückzugreifen.


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Ein Kommentar zu “#616 Geschäftsmodelle und der Kunde”

  1. admin
    26. August 2014 um 20:18

    Wer hätte gedacht, dass aus dem schlossBlog noch ein Verbrauchermagazin wird: Stiftung schlossBlog

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