Archiv der Kategorie ‘Allgemein‘

 
 

Änderung in der Fußnote

Mit Wirkung zum 01.01.2025 steht hier im Impressum wieder die Bernhard Schloß Unternehmensberatung, nachdem von 2020-2024 die Schloß Training, Events & Medien GbR verantwortlich gezeichnet hat. Inhaltlich ändert dieser Schritt zurück (bis 2020 war das auch schon so) NICHTS, einzig das Amazon Affiliate Programm ist wieder rausgeflogen.

Die Schloß GbR ist Geschichte, aber nicht mangels Erfolg, sondern weil die Tätigkeiten in einer neuen Table of Elements GbR (in neuer Personalkonstellation) aufgegangen sind und dort wird erst recht angegriffen.

Das deutsche eGovernment-Disaster

Es gibt ja Anekdoten von Ukraine-Flüchtlingen, die völlig entsetzt von deutscher Bürokratie waren/sind. Nach dem Fall der Mauer waren osteuropäische Staaten, die quasi auf die grünen Wiese starten durften, ganze vorne dran beim Thema Digitalisierung und dann wurden sie nach ihrer Flucht bei uns mit Papier-Prozessen konfrontiert.

Was mich weit mehr schockt als die old-fashioned Prozesse in DE, ist die Selbstverständlichkeit mit der diese hingenommen werden.

Jüngstes Beispiel: Ich wollte eine GbR abmelden. Bei unserer zuständigen Kommune gibt es dafür sogar einen elektronischen Prozess. Erstes Highlight: Am Ende des elektronischen Prozesses kommt die Mitteilung, dass die Gebühren vor Ort an der Kasse zu begleichen sind – also quasi zu Fuß.

Halb so wild, in einer kleinen Kommune geht da sogar ohne Terminvereinbarung.

An der Kasse: „Waren Sie schon im Gewerbeamt? Sie brauchen dafür einen Stempel.“

Ist ja nur ein Stockwerk höher und geht auch ohne Termin.

„Ach, Sie haben das elektronisch gemacht. Heute? Dann bekommen wir das erst morgen. […] Und dann brauchen wir eine Unterschrift.“

Weil schon erfahren, gleich proaktiv meine Gegenfrage: „Auch von meiner Mitgesellschafterin?“ (so etwas sieht das Online-Verfahren gar nicht vor, obwohl es in der Natur der Sache liegt , dass eine GbR mehr als einen Gesellschafter hat. Antwort: Natürlich ja, aber das geht auch mit Vollmacht. Man würde mich informieren, wenn man soweit sei, dann könnte ich wiederkommen.

Rückblende: Im vergangenen Herbst wollte ich eine neue GbR anmelden. Auch elektronisch. Aber das Verfahren scheitert, weil nur ein Gesellschafter elektronisch erfasst werden kann. Der weitere Ablauf, siehe oben.

Traurige Wahrheit: Bereits 4 Jahre zuvor bin ich bei der Gründung der GbR, die ich jetzt abmelden wollte genau an dieser Stelle gescheitert. Aber das hat anscheinend niemanden interessiert. Der Prozess und die elektronische Anmeldung bestehen unverändert weiter. Ein Schelm, der das als Arbeitsverweigerung bezeichnen würde.

Aber ich will ja nicht auf die arme (in unserem Fall eher reiche) Kommune einschlagen. Die Erfahrung mit dem Finanzamt ist keinen Deut besser: Weil Gründungsdatum 26.09. wird für Q3 eine Umsatzsteuervoranmeldung erwartet und gemahnt. OK sind ja 4 Tage, aber hatte ich nicht via Elster die Steuernummer beantragt? Ja, schon, aber beim Versuch eine Null-Erklärung abzugeben (echt erstaunlich dass eine Neugründung in den ersten vier Tagen noch keinen Umsatz hatte) musste ich feststellen, dass dafür eine weiter Aktivierung erforderlich ist. Aktivierungscode per Schneckenpost.

Alles gut so weit. Aber es scheint nicht gerad als wäre es gewollt, Unternehmen zu gründen.

Armes Deutschland.

Israel oder Ralf Schumacher

Die BILD ist wieder mal vorne dran:

Wenn dieser Post peinlich ist, dann nicht wegen Ralf Schuhmacher, sondern wegen der BILD.

Relevanz – allgemeine vs. persönliche – ist ein wichtiges Thema.

BILD hat verschissen, weil individuelles Leid gemessen an übergeordneten Kriterien geradezu lächerlich wirkt.

Sorry, Ralf, das ist nicht persönlich gemeint, und das weist du. Über ein Like würde ich mich freuen.

Allerdings ist ist auch die BILD grenzwertig unterwegs. In einem Kriegsszenario Einzelschicksale (so bitter sie sein mögen) herauszugreifen, grenzt an populistischer Blasphemik.

Top 5 – Projektmanagement

Was sind die top 5- Projektmanagement-Themen? Fragen wir doch ChatGPT.

(1) Agiles Projektmanagement – Hm, da gibt es doch ein LinkedIn Learning Training (https://www.linkedin.com/learning/agiles-projektmanagement-18729410)

(2) Stakeholder-Management – Und siehe da: https://www.linkedin.com/learning/stakeholdermanagement/willkommen-zu-stakeholdermanagement

(3) Projektplanung und -steuerung: Hier verweisen wir einfach auf unseren Lenrpfad: https://www.linkedin.com/learning/paths/projektmanager-in-werden

(4) Risikomanagement: auch hier sind wir im Lernpfad unterwegs: https://www.linkedin.com/learning/projektmanagement-risiko-und-unsicherheit/willkommen-zu-projektmanagement-risiko-und-unsicherheit

(5) Kommunikation: Natürlich könnten wir hier auch auf den Lernpfad verweisen, aber darüber hinaus gehen noch die #Facilitation https://www.linkedin.com/learning/facilitation-grundlagen, die #BusinessVisualisierung https://www.linkedin.com/learning/business-visualisierung-agil-und-kreativ und die #Gamification https://www.linkedin.com/learning/gamification-und-serious-play-spielen-im-business-kontext.

Was andere denken/schreiben…

„… Business-Visualisierung: Tools und Ideen für bessere Kommunikation von Bernhard Schloß, Christian Botta und Daniel Reinold ist ein innovatives Buch, das sich auf die visuelle Kommunikation im geschäftlichen Kontext konzentriert. Es richtet sich an alle, die in ihrer täglichen Arbeit Herausforderungen begegnen, bei denen klare Kommunikation, kreative Problemlösung und effektive Moderation erforderlich sind. Dabei setzen die Autoren auf eine besondere Herangehensweise: Anstatt trockene Theorie zu vermitteln, nehmen sie die Leser mit auf eine fiktive Reise, die von der Protagonistin Babs Lauer unternommen wird. […]

Die erzählerische Gestaltung des Buches sorgt dafür, dass die Leser auf unterhaltsame Weise in die Welt der Business-Visualisierung eingeführt werden. Durch die Reise von Babs werden theoretische Konzepte lebendig und greifbar, was den Zugang zu den Inhalten erleichtert. Die Autoren streuen in die Handlung zahlreiche Methodenübersichten und Visualisierungen ein, die die wichtigsten Informationen kompakt und anschaulich darstellen. So können die Leser direkt sehen, wie die vorgestellten Techniken in der Praxis angewendet werden können. […]

Durch die lebendige und praxisnahe Darstellung der Inhalte wird bei den Lesern ein „Kopf-Kino“ angeregt – sie können sich vorstellen, wie die beschriebenen Techniken in ihrer eigenen Arbeit funktionieren könnten.“

Die vollständige Rezension findet sich hier.

Vielen lieben Dank, für diese herausragende Besprechung.

Ein Facelift

Das „Berufsbild: Projektmanagement“ hat ein Facelift bekommen, den Link gibt es auf LinkedIn.

Werkstattbericht

Nicht zu verwechseln mit dem Projekt-Werkraum, obwohl auch der damit zu tun hat. Folgende Themen sind gerade am Start:

  • im Sommer nehmen wir zwei neue Kurs-Updates (Steuerung & Risiko)bei LinkedIn Learning in Graz auf
  • außerdem stehen Klärungen für eine neue Reihe aus
  • und mit der Reihe hat es noch mehr auf sich, aktuell ist auch eine App in den allerersten Zügen und es gibt noch weitere Gedankenspiele
  • auch bei openPM tut sich was. Die Meetups im vergangenen Jahr sind nicht wirklich geflogen. Deshalb haben wir einige Mitstreiter aus der PMCamp Bewegung zusammengetrommelt und basteln auch da gerade an etwas Neuem für Anfang 2025 (stay tuned and you will be informed)
  • und dann gibt es noch das ganz profane Tagesgeschäft mit Kunden und so. Aktuell Cybersecurity & SAP und so….

Es wird also nicht langweilig.

Zum Tod von Daniel Kahnemann

Mit 90 Jahren ist am 27. März Daniel Kahnemann gestorben. Andrian Kreye schreibt über ihn in der Süddeutschen Zeitung:

Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman hat den Mythos vom vernünf­tigen „Homo oeconomicus“ entzaubert und mit seinen Büchern ein Millionenpublikum begeistert. […]

[…], der Mann, der den Menschen gezeigt hat, wie sie denken und wie sie handeln. Der das Forschungsfeld der Verhaltensökonomie begründete und dafür 2002 einen Wirtschaftsnobelpreis bekam. […]

Er wusste um die Grenzen des Denkens bei den anderen, und deswegen auch bei sich selbst. […]

Es war vor allem seine Unterscheidung zwischen dem „schnellen Denken“ der Impulse und Emotionen und dem „langsamen Denken“ der Vernunft und Risikoabschätzung, die seine Wissenschaft der Verhaltensökonomie einer breiten Leserschaft begreiflich machte. […]

Sein Buch „Schnelles Denken, langsames Denken habe ich hier auch schon aufgegriffen. Aus gegebenem Anlass hier noch einmal:


Daniel Kahnemanns mehr als lesenswertes Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ ist so etwas wie das Resümee eines großartigen Denkers. Kahnemann führt auch den Laien in die state-of-the-art  Kognitionspsychologie ein und zeigt, wissenschaftlich fundiert und trotzdem leicht lesbar wie wir „Ticken“ und „Entscheiden“. Gleichzeitig ist es so etwas wie die Bilanz eines Lebenswerkes.

Das Rationaltiätskonzept eines Homo Oeconomicus ist längst überholt und Kahnemann hat für seinen Beitrag zur Neuen Erwartungstehorie immerhin den Wirtschafts-Nobelpreis bekommen.

Kahnemann beschreibt das Modell zweier kognitiver Systeme (System 1: für schnelles Denken, System 2: für langsames Denken) und deren Zusammenspiel.


Den ganzen Beitrag lesen…

Gelesen: Leading in Ambiguity

Elster, Katrin; Christensen, Tamara. Leading in Ambiguity – How to Transform Uncertainty into Possibilities, Hamburg 2022, ISBN: ‎ 978-3-9824451-1-3 (Amazon)

Kennen Sie VUKA? Das überstrapazierte Akronym und Sinnbild der Herausforderungen unserer modernen Zeit?

VUKA steht für Volatilität (also extreme Ausschläge), Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. So populär der Begriff ist, krankt er daran, dass die enthaltenen Begriffe nicht unabhängig voneinander sind.

Das „A“ greifen die beiden Autorinnen heraus und das ist erfrischend, denn vor allem zu Unsicherheit und Komplexität ist schon sehr viel gesagt worden.

Ambiguität, also Mehrdeutigkeit, verursacht Unsicherheit und Stress, aber unsere Kapazität für Ambiguität unsere Ambiguitätstoleranz ist trainierbar und darum geht es in diesem Buch.

Ganz zentral ist dabei der Status Quo, der uns vermeintliche Sicherheit suggeriert. Es ist daher vom Status Quo Bias die Rede, also unserer natürlichen Tendenz den Ist-Zustand gegenüber unsicheren künftigen Zuständen zu präferieren. Auf der anderen Seite lohnt sich die Auseinandersetzung mit Ambiguität, denn Ambiguität provoziert Fragen.

Unserer Kapazität für Ambiguität in unserem Fühlen, Denken und Handeln ist kontextspezifisch, aber Ambiguität kann auch ein Erfolgsfaktor sein:

When we aim to change, innovate, or transform, tolerating ambiguity is crucial for our success.

Letztlich gibt es 4 Erwartungshaltungen gegenüber dem Status Quo bzw. indirekt gegenüber der Ambiguität:

  1. Protect the status quo
  2. Restore the status quo
  3. Evolve the status quo
  4. Reimagine the status quo

Wenn wir uns der Ambiguität, der verschiedenen Erwartungshaltungen und dem Umgang damit bewusst sind, dann können wir mit 6 Design-Prinzipien bewusst Ambiguität für uns nutzen. Diese sind:

  • Open the Space
  • Leverage Tensions
  • Aim for Insights
  • Visualize the Invisible
  • Prototype Progress
  • Trust in Potential

Diesen Bogen arbeiten Katrin und Tamara aus. Ihr Anliegen ist es, unser Bewusstsein für ein so sperriges Thema zu schärfen und gleichzeitig aufzuzeigen, wie wir damit umgehen und es für uns nutzen können.

Weihnachten

Und drüben im (privaten) schlossweb haben wir den Klassiker ausgegraben:

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch allerseits!



bernhardschloss.de