Archiv der Kategorie ‘Projektmanagement‘

 
 

PM-Zertifizierungen

Zertifizierungen (nicht nur im Projektmanagement) sind ein leidiges Thema. Eigentlich eine gute Idee, mittlerweile häufig zu einem eigenen Geschäftsmodell verkommen.

Für den, der es braucht, haben die Kollegen von InLoox jetzt die drei gängigen Zertifizierungen von GPM, PMI und Prince2 vorgestellt und zusammengefasst:

#691

Stakeholderanalyse

Demnächst erscheint mein Beitrag über die Stakeholderanalyse im Sammelband „Methodenhandbuch Bürgerbeteiligung – Kommunale Entwicklungen nachhaltig gestalten“, herausgegeben von Peter Patze-Diordiychuk, Paul Renner, Jürgen Smettan, Tanja Föhr.

Jetzt habe ich auf Twitter gelernt, dass ich den ganzen Artikel vermutlich grundlegend überarbeiten muss:

 

 

Beitrag #688 auf schlossBlog

#682 Die GPM und ein falsch verstandenes Leitbild

Ein Leitbild sollte Orientierung geben und Werte vermitteln. Das Ganze obendrein verständlich und einprägsam.

Quasi – Neudeutsch- wie ein Pitch.

Der aktuelle Leitbild-Entwurf der GPM hat mich fast umgehauen: 2 1/2 Seiten Text.

Bleiwüste.

Da mag jedes Wort richtig und zutreffend sein. Die oben genannten Anforderungen an ein Leitbild werden aber verfehlt. Anscheinend sind Konsensorientierung und Kompromissbereitschaft über das Ziel hinausgeschossen. Gunter Dueck würde wieder über den Schwarm (Amazon Affiliate Link) philosophieren, dessen Bemühungen zu einem hoch komplexen, aber wenig eleganten Ergebnis geführt haben.

Dass die GPM auch ganz anders kann zeigt das Motto des diesjährigen PM-Forums:

Ideen verbinden. Projekterfolge gestalten.

Das wäre ein Leitbild/Pitch der mir gefallen würde,

(Streng genommen ist dies allerdings nur der Untertitel des Projektforums – den Haupttitel „Zusammenwachsen“ habe ich geflissentlich unter den Tisch fallen lassen, weil der Untertitel die grundsätzlichere Botschaft transportiert.)

#681 Megaprojekte

Michael Frahm hat auf openPM das Thema Megaprojekte aufgegriffen. Geprägt hat den Begriff insbesondere Bent Flvybjerg, der Infrastrukturprojekte (Eisenbahn, Brückenbau, etc.) empirisch untersucht hat (z.B. hier: Flyvbjerg, Bent;Bruzelius, Nils;Rothengatter, Werner, Megaprojects and Risk: An Anatomy of Ambition, 13th printing , New York 2013, ISBN: 0 521 804205 (Amazon Affiliate Link)).

Die Einengung auf große Infrastrukturprojekte scheint mir zu eng. Ich glaube, dass diese Einschränkung des Projektgegenstands so nicht erforderlich ist, aber was sind dann die konstituierenden Merkmale von Megaprojekten?

Hier meine Thesen:

(1) Größe

Size matters – zumindest bei Projekten. Größe allein reicht nicht als konstituierendes Merkmal für Megaprojekte aus. Größe ist aber ein Indiz für Kosten und Budget und bei Ressourcenknappheit daher von Bedeutung.

(2) Abgrenzungsproblematik

Zu den einfachen Erfolgsregeln des Projektmanagement gehört die Auftragsklärung – die klare Abgrenzung des Projektgegenstands und genau hier liegt eines der Kernprobleme von Megaprojekten: Auch wenn der Projektgegenstand vordergründig klar sein mag, gibt es bei Megaprojekten genau hier herausfordernde Schwierigkeiten. Nimmt man Flvybjergs öffentliche Infrastrukturprojekte, so scheint zunächst der Zweck klar, aber ist tatsächlich der Brückenbau oder bei einer Olympiade der Bau der Sportstätten und die Durchführung der Veranstaltung der Projektgegenstand oder stecken in diesen Beipielen dahinter nicht eher Wirschaftsförderungsprogramme und gesellschaftliche Absichten, die weit über bauliche Maßnahmen hinausgehen. Was bestimmt den Erfolg des Projekts? Die Einhaltung der Baukosten? Oder die Erreichung dieser versteckten Ziele? Auch hinter Stuttgart21 oder BER stecken andere Ziele als der reine Bau eines Bahnhofs oder eines Flughafens (ohne diese Ziele in irgendeiner Form zu werten).

Ich behaupte auch unternehmensintern gibt es Megaprojekte mit solchen Fragestellungen. Hinter dem neuen Entwicklungsportfolio steht die Zukunft eines Unternehmens. Große interne IT-Projekte lassen sich kaum von Prozessthemen und Changeprojekten trennen. Und hinter allem steckt noch einmal der Geschäftsauftrag/das Business Modell.

Die Abgrenzungsproblematik des Projektgegenstands/Projektauftrags überträgt sich weiter auch auf die Projektorganisation. In Unternehmen kennen wir den Konflikt zwischen Projektorganisation und Regelorganisation, aber auch bei öffentlichen Projekten gibt es Kompetenzgerangel.

(3) Stakeholdervielzahl

Von der Abgrenzungsproblematik nicht ganz zu trennen, ist die Stakeholdervielzahl. Egal ob bei öffentlichen Großprojekten mit der Öffentlichkeit als größt möglicher Stakeholderzahl oder verschiedenen unternehmensinternen Stakeholdern. Eine große Zahl unterschiedlicher Gruppen und Interessen lässt sich nicht vermeiden. Zielkonflikte sind vorprogrammiert. Bleiben wir bei Olympia und denken an Sportler, Sponsoren, Politiker, Zuschauer, Medien, Bauunternehmen und Dienstleister,… In Unternehmen mag der CFO eine andere Agenda haben als der CIO oder der COO oder… Ganz zu schweigen von einzelnen Fachabteilungen.

Ich vermute, dass sich die typischen Phänomene von Megaprojekten (insbesondere von gescheiterten) Megaprojekten im wesentlichen auf diese drei Merkmale zurückführen lassen. Da spielt der eigentliche Projektgegenstand (Infrastuktur bei Flvybjerg) oder die Zielgruppe (Öffentlichkeit) nur eine nachrangige Rolle.

Was meint Ihr? Diskutiert mit! Hier oder auf openPM.

#679 Fehlerkultur & Resilienz in Projekten

Fehlerkultur und Resilienz tauchen als Begriffe immer häufiger auf und erweisen sich in komplexen Aufgabenstellungen als erfolgreiche Strategie.  Wenn wir schon nicht alles planen und steuern können, dann können wir uns wenigstens auf die Unzulänglichkeiten des Lebens hinreichend vorbereiten. Das gilt in Ausnahmesituationen, ebenso wie im Unternehmensalltag oder in Projekten.

Resilienz mag der Überbegriff sein, aber die Fehlerkultur, als die Art und Weise, wie wir mit Fehlern umgehen ist ein wesentlicher Bestandteil, der zur Resilienz beiträgt. Ein wunderschönes Beispiel dafür, was Fehlerkultur ist, liefert ein Beitrag von Impulse über Fehlermanagement in der Luftfahrt oder: Was Unternehmer von Piloten lernen können.

Und was können sie lernen?  – Das Fehler ganz normal sind und dazu gehören, aber wir können uns auf sie vorbereiten und wenn wir vorbereitet sind, zwingt uns nicht der einzelne Fehler, sondern erst die unglückliche Verkettung mehrerer Fehler in die Knie.

Die Schuldfrage/Cover-your-ass sind unternehmenspolitische Machtspielchen, die nur leider jeden anderen Zweck verfolgen als den Projekterfolg. Mit Fehlerkultur haben sie nichts zu tun. Eher Unkultur…

Resilienz (von lat. resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen.
(Wikipedia)

Resilienz ist wohl auch eines der Merkmale agilen Projektmanagements, dass dieses so populär macht. Ein zweiter Faktor, der damit Hand in Hand einhergeht sind Kommunikation & Transparenz. Gerade im agilen Projektmanagement werden viele Kommunikationsformen mit Ritualen verstärkt und etabliert. Und last but not least ein spezielles Menschenbild, obwohl das bei der zunehmenden Verbreitung agiler Ansätze immer häufiger vergessen wird. Überhaupt wird der Begriff „agil“ mittlerweile inflationär gebraucht – missbräuchlich gegenüber der ursprünglichen Idee.

Nichtsdestotrotz: Die Erfolgsfaktoren hinter erfolgreichem agilen Vorgehen sind also Kommunikation, Transparenz und Resilienz und auch klassisches Vorgehen kann genauso erfolgreich sein, wenn diese Erfolgsfaktoren gegeben sind. Projekterfolg ist also weniger eine Frage des Vorgehensmodells (agil oder klassisch) als eine Frage der Umsetzung dieser Erfolgsfaktoren (Transparenz, Kommunikation und Resilienz).

#675 Best of… Das Komplexitätsdilemma

Unterstellen wir ein tatsächlich komplexes Projektvorhaben. Für viele von uns ist Komplexität sogar ein konstituierendes Merkmal von Projekten, bloß dummerweise vergessen wir das sofort wieder, wenn wir ein Projekt in Angriff nehmen. Spätestens mit dem Projektauftrag machen wir uns auf die Suche nach dem eindeutigen Ziel, versuchen den großen Wurf und selbst im agilen Projektmanagement versuchen wir uns diesem Ziel (wenn auch in inkrementalen Schritten) zu nähern.

Diese Negierung der Komplexität erklärt sicherlich auch, warum so viele Projekte scheitern.

Wir brauchen in Projekten mehr „Komplexitätsbewusstsein“. Wir müssen uns der inhärenten Komplexität stellen, ohne künstlich hausgemachte Komplexität, wie im vielfach bekannten und praktizierten Planungs- und Reportingwahnsinn, zu produzieren.

Projektmanagement per se ist ein Paradoxon: Einerseits setzen wir bewusst Projekte auf um komplexe Problemstellungen zu bearbeiten, andererseits blenden wir die Komplexität gleich wieder aus und versuchen uns stattdessen an komplizierten Vorgehensweisen. Und das gilt gleichermaßen für agile und für traditionelle Projektmethoden.
(Hier geht´s zum Original-Post)

#670 Projektmanagement Missverständnisse

Immer wieder gerät man in Projektmanagement-Grundsatzdiskussionen, die letztlich auf grundlegenden Missverständnissen beruhen:

(1) Projektitis – Alles  wird zum Projekt

Natürlich kann man PM-Werkzeuge auch für Nicht-Projektmanagementaufgaben sinnvoll einsetzen, aber bitte mit Sinn und Verstand. Wenn alles – jeder Auftrag, jede Aufgabe – zum Projekt wird und einer vollständigen Projektsystematik unterworfen wird, dann ist der bürokratische Super-Gau vorprogrammiert.

(2) Falsch aufgesetzte Projekte

Wenn ich an einem Projekt beteiligt bin, heißt das noch lange nicht, dass ich für mich dafür ein eigenes Projekt aufsetzen muss. Letztlich gibt es nur ein Projekt und die Projektmananagement-Systematik sollte klar den Verantwortlichkeiten folgen.
Ein konkretes Beispiel: Als Berater in einem IT-Projekt stößt meine eigene Projektplanung an ihre Grenzen, wenn ich die Arbeit von Fachabteilung und IT-Servicemanagement mit plane, obwohl ich die dort anfallenden Aufgaben nicht aussteuern kann, sondern auf den Good-Will der Beteiligten angewiesen bin. Mache ich den Fehler trotzdem Termine für diese Zuarbeiten ohne das Commitment der Beteiligten auszuweisen, werde ich mich für jede Terminänderung in meiner Planung rechtfertigen müssen, ob ich sie zu verantworten habe oder nicht. Und die von mir ausgewiesenen Termine/Planungen könnnen möglicherweise bei anderen Beteiligten wiederum zu Fehlschlüssen führen, wenn sie sich auf diese nicht belastbaren Angaben verlassen. Werde ich möglicherweise von dritter Seite genötigt eine solche Planung auszuweisen (also eine Mischung aus (1) und (2)), dann liefere ich nicht nur inhaltlichen Unsinn, sondern bediene auch noch unnötige und irreführende Formalismen.

(3) Nicht aufgesetzte Projekte

Der dritte Fall sind Projekte, die nicht als solche behandelt werden. Wieder ein Beispiel: Die Entwicklung einer IT-Applikation ohne Projektstrukturen. Ohne definierte Verantwortlichkeiten sind Probleme vorprogrammiert. Auch wenn sich jeder der Beteiligten bemüht: Geteilte Verantwortung ist keine Verantwortung. Wenn jeder unkoordiniert seinen Beitrag leistet, besteht die Gefahr von Stückwerk. Die alte Geschichte von vielen Köchen und dem Brei.
Und bitte diese Forderung nach klaren Strukturen nicht als hierarchisches Modell missverstehen: Klare Verantwortlichkeiten gibt es auch im Agilen und in der Unternehmensdemokratie. Auch hier gibt es klare Rollen und Aufgabenverteilungen. Klare Strukturen statt Beliebigkeit!

#666 Best of… SWOT

Dieser Beitrag entstand ursprünglich in der Beta-Phase von openPM, als ein erster Muster-Artikel für das Wiki und widmet sich der SWOT-Analyse, einem Klassiker der Betriebswirtschaftslehre, die allerdings allzu häufig nur auf eine Vier-Felder-Matrix reduziert wird. Der Artikel hingegen widmet sich hingegen einer ausführichen Beschreibung. Der ursprüngliche Beitrag ist hier zu finden.

Profil/Beschreibung

SWOT steht für Strength, Weaknesses, Opportunities und Threats – also für Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen (häufig auch als Risiken übersetzt). Die SWOT-Analyse ist eine Methode zur Entwicklung von Handlungsstrategien, die darauf aufbaut die Ergebnisse einer Analyse der externen Umwelt (Opportunities & Threats) der Analyse der eigenen Stärken und Schwächen gegenüberzustellen und dann zu prüfen welche Handlungsoptionen entstehen, wenn eigene Stärken auf Chancen oder auf Bedrohungen treffen und das gleiche auch für die eigenen Schwächen.

Der Ursprung der SWOT-Analyse kann vermutlich der strategischen Designschule der 80er Jahre zugeordnet werden, wobei die Grundidee eine externe und eine interne Analyse zu kombinieren weit älter ist. Mancherorts wird hierzu bereits Sun Tsu´s Werk „Über die Kriegskunst“ (ca. 500 v. Chr.) angeführt.

Vorgehen/Blueprint

1. Interne Analyse (z.B. in den Bereichen Marketing, Forschung und Entwicklung, Management, operativer Betrieb, Finanzne, HR, etc.) 
Den ganzen Beitrag lesen…

#662 Highlight vom #PMCampBER

Highlight des PM-Camp Berlin und der Ssseiondoku des #PMCampBER ist die Doku zum zweiten Impuls mit LEGO Serious Play.
Vielen lieben Dank an Julian!

#661 Best of… Spektrum der Projektarbeit

Projektarbeit muss kontext- und situationsspezifisch sein. Pauschalisierte Ansätze oder Ideologien sind vor diesem Hintergrund Quatsch. Das Spektrum der Projektarbeit (den Managementbegriff habe ich an dieser Stelle bewusst vermieden) ist im Wesentlichen gekennzeichnet durch das gewählte Vorgehensmodell und den praktizierten Führungsstil.

Beginnen wir beim Vorgehensmodell:

Das Spektrum reicht vom Wasserfall bis hin zu agilem, iterativen Vorgehen. Der reine Wasserfall existiert bei genauer Betrachtung eigentlich gar nicht. Nur ein Idiot würde einen einmal gefassten Plan blind in einem Wurf umsetzen. Weitaus häufiger finden sich modifizierte Wasserfallmodelle. Für den Umgang mit Unsicherheit gibt es unterschiedliche Lösungsstrategien: Ein Changemanagement, das Change Requests an ein Projekt behandelt, oder eine iterative Ausarbeitung. Aber auch hier ist die Unterscheidung nicht sinnvoll, weil es auch in der vermeintlich klassischen Projektwelt erlaubt ist iterative Elemente einzusetzen und umgekehrt scheint mir das agile Vorgehen als Postulat genauso überzogen, denn ich kann mir sehr wohl Vorhaben vorstellen, die für den großen Entwurf ein modifiziertes Wasserfallmodell wählen und erst in der Ausarbeitung agil werden, beispielsweise bei der Umgestaltung ganzer Unternehmensarchitekturen. Es gibt ergo keine harten Grenzen.

Auf Seiten des gewählten Führungsstils sieht es ähnlich aus:

Dem humanistischen Ideal des agilen Manifests, ein paritzipatives Modell, weitgehend selbstgesteuert, steht das autoritäre, taylorisitsche Denken gegenüber. Aber auch hier gebe ich zu Bedenken: Der gewählte Führugnsstil muss sowohl zu den Beteiligten und der betroffenen Organisation passen, als auch dem konkreten Kontext gerecht werden. D.h. z.B. dass ein rein agiles Vorgehen an bestimmte Voraussetzungen gebunden ist: Wenn eine Organisation noch nicht bereit ist für ein partizipatives Modell, so wird auch ein agiler Ansatz scheitern. Da hier kulturelle Prozesse betroffen sind, gibt es auch keine schnellen Veränderungen, sondern bestenfalls einen langwierigen, mit Anstrengungen verbundenen Prozess.

Einen zweiten kontextspezifischen Aspekt kann es aus sachlicher Notwendigkeit geben: Bei einem Notfall oder einem Rettungseinsatz, wird man schwerlich die Autortität des Einsatzleiters hinterfragen. Hier gibt es Notwendigkeiten in der zeitlich/sachlichen Koordination, die eine Unterordnung erfordern. Dies ist aber kein blinder Gehorsam, sondern lediglich eine situationsspetzifische Unterodnung. Sobald die sachliche Notwendigkeit entfällt besteht auch wieder die Möglichkeit zu Partizipation und autonomen Handeln.

Ein dritter und letzter wesentlicher Punkt bei der Wahl des Führungsmodells stellt die erforderliche Expertise dar. Die Tayloristische Arbeitsteilung wird allzu schnell auf ihre arbeitspsychologischen Nachteile reduziert. Ein weiterer Aspekt (und auch ein Vorteil) liegt in der Spezialisierung (und Expertise). Die Annahme eines SCRUM-Teams, in dem jeder theoretisch jede Aufgabe übernehmen kann, ist illusorisch. Natürlich gibt es komplexe Aufgaben die sinnvollerweise einem Experten zugeordnet werden. (Wer beispielsweise mal einen EDI-Experten in einem Unternehmen kennengelernt hat, weiß wovon ich spreche…)

Der Versuch die existierenden Schulen/Ansätze in diesem Spektrum zu verankern ist zugegebenermaßen gewagt und im Detail zwangsläufig auch falsch.

Ich möchte zwischen den verschiedenen Vertretern des „klassischen“ Projektmanagement (so fragwürdig dieser Begriff auch immer ist) gar nicht differenzieren und Scrum ist auch nur ein Vertreter der agilen Welt. Mittlerweile gibt es auch bei den „klassischen“ Vertretern  immer mehr das Aufrgreifen agiler Ansätze und umgekehrt in der rein agilen Welt muss man sich auch den Realitäten stellen: Wenn der Kunde sich nicht einbinden lässt, dann muss auch der Product Owner neu interpretiert werden. Und wenn dann die Voraussetzungen nicht passen, dann sieht auch ein Scrum Master genauso alt aus, wie ein im Stich gelassener klassischer PM.

De facto geht es halt doch nicht ohne eine kontextspezifische Betrachtung: Wichtiger als das Vorgehensmodell sind die konkreten Umstände. Welche Stakeholder sind eingebunden, nehmen welche Rolle war? Rollen lassen sich zum Teil nur definieren, zum Teil sind sie einfach nur gegeben. Ein gut eingebundener Kunde ist der Traum eines jeden Projetarbeiters – egal ob agil oder klassisch. In der Realität muss man den Kunden nehmen, den man hat. Das Leben ist kein Wunschkonzert.

(Zum Original-Artikel)



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