Archiv der Kategorie ‘Training‘

 
 

#227 Lessons Learned

Lessons Learned, Projektretrospektiven werden häufig zitiert, gelegentlich sogar umgesetzt (in agilen Projekten angeblich sogar regelmäßig), miunter werden sie pro forma abgewickelt und gelernt wird doch noch zu wenig.

Ron Rosenhead berichtet über den Psychologen Peter Honey (Original in Englisch), der darüber philosophiert, ob wir unsere Lektionen jemals wirklich lernen und darauf hinweist, wie wichtig es ist auch zu artikulieren, was wir gelernt haben. Angesicht der im Projektalltag oft traurigen Praxis (siehe Einleitung) fordert Rosehead dazu zu auf :

to build into projects a much stronger process to capture and share learning. […] No learning and the same mistakes will be made…… over and over again?

Passend zum Thema Lessons Learned hat Stefan Hagen das Agile Retrospective Resource Wiki ausgegraben. Das Wiki scheint noch im Aufbau, verspricht aber ein interessanter Methodenbaukasten zu werden.

#135 Kreativität (Update)

Vor kurzem wurde hier über den Beitrag „Kreativität ist harte Arbeit“ in der Süddeutschen Zeitung berichtet.

Die Trainerin Zamyat M. Klein widerspricht vielen der Thesen ausführlich in ihrem eigenen Blog:

Ist Kreativität harte Arbeit?

Wie effektiv sind Gruppen-Brainstormings?

Ist Kreativität messbar?

Ist Kreativität trainierbar?

Offenbar war bei diesen Thesen die Trainerehre berührt. Ich sehe das Ganze aber eher als Missverständnis. Die Kritik in der SZ zielte vor allem auf den manchmal unsinnigen und überzogenen Einsatz solcher Techniken in Organisationen und nicht auf das Erlernen von Kreativitätstechnik oder gar kreatives Handeln.

Ich glaube der verehrten Kollegin sofort, dass sie in ihrer Arbeit als Trainer die besten Erfahrungen gemacht hat, in der Vorlage findet sich auch keine solche Fundamentalkritik, aber Kreativität ist an viele, mitunter auch situative Faktoren gebunden, die bei der Anwendung im betrieblichen Alltag allzuhäufig ad absurdum geführt werden. Die im Brainstomring geforderte Gedankenfreiheit z.B. ist in hierarchischen Organisationen und vor dem Hintergrund von gruppendynamischen Phänomenen leider oft nicht gegeben. In der Seminarsituation ist dies häufig schon wieder anders, weil das Seminar einen geschützten Raum bietet, den ich in einer Organisation oder einem Projekt so häufig nicht vorfinde.

Ich verstehe den Ausgangsartikel in erster Linie als einen Appell auch beim Einsatz von Kreativitätstechniken auf ein gesundes Augenmaß zu setzen und nicht unbedingt Ergebnisse erzwingen zu wollen. Allzuleicht kommt es sonst zu Spielen (im Sinne der Transaktionstheorie) oder gruppendynamschen Effekten, wie dem Group think.

Alles in allem sehe ich den Artikel als ein Plädoyer für kreatives Denken und Arbeiten, mit dem augenzwinkernden Hinweis, dass dies mitunter auch anstrengend sein kann.

#123 Warum Weiterbildung doch sinnvoll ist

Wurde hier jüngst ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung zitiert, warum Seminare sinnlos sind, so findet sich in der heutigen Wochenendausgabe der gleichen Zeitung die Replik von Sabine Asgodom, warum Weiterbildung doch sinnvoll ist unter dem fast schon olympischen Titel „Höher, weiter, besser“. Sabine Asgodom arbeitet als Trainerin, Coach und Autorin. Ihr Hintergrund macht klar, warum sie sich vor allem mit dem Aspekt der Verhaltensänderung auseinandersetzt. Die Wissensvermittlung tritt fast schon in den Hintergrund.

#118 Warum Seminare sinnlos sind

Die Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung enthielt unter Pseudonym den Artikel eines Trainers mit niederschmetterden Einschätzungen zum Thema Seminare und Weiterbildung:

Die Wirtschaft lässt sich Weiterbildung auch einiges kosten.  (…)  Das sind hochgerechnet fast 27 Milliarden Euro (…).

Die erschütternde Erkenntnis ist: Etwa 80 Prozent davon sind· sinnlos verbrannt, weil der Lerntransfer nicht stattfindet. Das sind satte 21,6 Milliarden Euro – und ein offenes Geheimnis in der Weiterbildungsbranche.  

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.284, Samstag, den 06. Dezember 2008 , Seite 79



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