Aus der Zeit gefallen… Bloggen und so

Meike Leopold frägt in ihrem Aufruf zur Blogparade, ob Blogs noch relevant oder ein Medium von gestern sind. Wenn man so will ist dies mein Beitrag zu ihrer Blogparade.

Ich muss etwas ausholen:

Grundsätzlich würde ich differenzieren zwischen dem Bloggen als Aktivität und der Nutzung von Blogsoftware, wie WordPress.

WordPress ist erstmal ein Content Management System, das sich für alle möglichen Zwecke einsetzen lässt. Bloggen hingegen (jetzt kommt der naive Idealist) hat schon etwas von einer Philosophie: Kontinuierlich Inhalts- oder Meinungshäppchen auf einer eigenen Seite posten.

Anna Koschinksi hat mich entlarvt: Früher war alles besser. Autsch, nein, das war es natürlich nicht, aber ich vermisse in der Tat ein paar Facetten, die abhanden gekommen sind. Blogger waren früher eine Community, aber diese Community ist zersplittert und konkurriert mit anderen Social Media, egal ob Facebook, LinkedIn oder Xing. Foren sind weitgehend ausgestorben (auch wenn es Ausnahmen gibt).

Ist nun mal so. Aber was ich unabhängig davon attestieren möchte, ist das Diskussionen und Feedback oftmals auf der Strecke geblieben sind. Und vor allem im Business Kontext wird Meinung und Kommentar weitgehend gemieden. Achtung, Meinung! Lieber nicht äußern, als falsch. Und wenn, dann im Mainstream.

Anna würde jetzt entgegnen, dass das daran liegt, dass an der Zielgruppe, der Community vorbei geschrieben wird. Vielleicht hat sie Recht (was mich betrifft), aber ich bin der Überzeugung, dass das, was ich bemäkel ein kulturelles Phänomen ist, das ich ja nicht nur hier, sondern auch anderenorts empfinde. Vielleicht ein Resultat der Informationsüberflut allerorten.

Bin ich nun als Blogger aus der Zeit gefallen?

Ich mach das nun schon ein Weilchen. Meine Motivation hat sich wenig geändert. Entstanden ist der schlossBlog als Alternative zu einer statischen Website – also WordPress als Content Management System (siehe oben). Und dann musste ich mich erst finden, so wie ich es 2016 zu beschrieben habe: Was bloggst du?

Und ich blogge noch immer. Vieles, was ich anfangs gebloggt habe (und das Archiv sagt, dass das mit schlossBlog im Oktober 2006 losging), würde es heute nicht mehr zu einem Blogbeitrag schaffen, bestenfalls zu einem Tweed: Zweizeiler mit einem Link zu anderen Beiträgen im Web, aber damals gab es noch kein Twitter oder ich kannte es nicht. Grafiken und Bilder spielen hingegen eine weit größere Rolle wie früher. (Ha, dieser Beitrag – ganz ohne – ist anachronistisch!)

Ist das nun altmodisch?

Nun wir haben alle schon Plattformen gesehen, die erst gehypt wurden und dann verschwunden sind: StudiVZ, MySpace, Google+. Das Web ist vergänglich. Aber mein Content gehört mir. Also nicht, dass ich nicht gewillt bin zu teilen, das tue ich ja hinreichend, aber ich schaufle nur ungern „meinen“ Content in die Gräber anderer Leute. Wenn schon, dann schaufle ich mir mein eigenes Grab. Wieder autsch. Billiges Wortspiel.

Statt altmodisch würde ich sagen zeitlos.

Ich blogge also aus Egoismus. Verfolge eigene Zwecke und behalte die Hand auf dem Content. So werde ich unsterblich, bis jemand die Providerrechnung nicht bezahlt und die Domain abgeschaltet wird. Schon wieder Polemik! Aber so bin ich halt.

Einen wesentlichen Aspekt von Meikes Eingangsfrage habe ich bislang ausgeblendet: Die Frage nach der Relevanz.

Wie ich, glaube ich, schon ausgeführt habe ist bloggen für mich weiter relevant. Es hilft mir bei der Reflexion und bei der Auseinandersetzung mit neuen Themen (und alten, wie dieser Post zeigt).

Spannend ist die Frage nach der Relevanz für den Leser.

Da hat sich, glaube ich einiges geändert. Früher waren Blogs mehr eine eigenständige Marke, ein Kanal, den man verfolgt hat. Heute hat sich unser Medienverhalten grundlegend geändert, wir folgen weniger Kanälen als das wir einzelne Inhalte suchen. Wer abonniert heute noch RSS-Feeds (außer mir)? Ich versuche da von meinen Kindern zu lernen. Haben wir noch gegoogelt, suchen sie gleich auf Youtube. Sequentiell getakteter Medienkonsum ist eh out. Generationen waren konditioniert auf die 20:00 Uhr Tagesschau, but who cares?

Aber Achtung, jetzt wird es schizophren, Marken gibt es natürlich noch immer, aber weniger in der Blogosphäre, und – vermutlich – vergänglicher.

Und wir Blogger? Wir werden uns anpassen müssen. Heute ich, morgen du, liebe Anna, denn auch dein Blog wird irgendwann altmodisch, aus der Zeit gefallen, … Hat dir übrigens schon jemand gesagt, dass Blogs tot sind? Vielleicht scheintot. Und nicht jeder. Und mancher widersetzt sich. Unverbesserliche gibt es immer wieder. Wahrscheinlich bist du auch unverbesserlich 😉 In diesem Sinne…

Bücherliste Projektmanagement

Die Frage nach Empfehlungen kommt immer wieder. Einmal habe ich schon versucht darauf zu antworten und die Liste auf openPM ist auch von mir initiiert.

Dir Projektmanagement-„Schwarten“ sind nicht unbedingt eine Empfehlung. Um ehrlich zu sein nutze ich sie nur zum Nachschlagen und für unsere Trainings. Da wären:

  • Der „PMBOK“ (Amazon) – The Project Management Body of Knowledge des PMI, der suggeriert alles zu beantworten, was wir schon immer über Projektmanagement wissen wollten, aber dann doch sehr auf seine prozessorientierte Darstellung fokussiert.
  • Die Konkurrenz von IPMA/GPM heißt übrigens: Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM4) (Amazon) und ist mit ihren über 1700 Seiten erschlagend

Die „historischen“ Einträge in meinem Bücherregal will ich an dieser Stelle ersparen.

Das Standards nicht unbedingt ausufernd (und teuer) sein müssen zeigt der Scrum-Guide, der die Grundlagen von Scrum als einer der zentralen agilen PM-Konzepte beschreibt.

Erwähnt seien nur mehr die Beiträge, die mich wirklich beeindruckt haben und bei den PM-Schwarten zählt da  Bea/Scheuerer/Hesselmann (Amazon) mit einer betriebswirtschaftlichen Sicht auf Projekte, die ich lange gesucht habe, weil die ganze Disziplin doch stark im ingenieurswissenschaftlichen Bereich wurzelt. Neuere Werke, die auch dem hybriden Projektmanagement Rechenschaft (auch wenn ich den Begriff nicht mag) tragen finden sich z.B. bei Timinger (Amazon). Den betriebswirtschaftlichen Faden UND das hybride PM im Sinne eines situativen PM greift Oliver Lehmann („Situational Project Management“ (Amazon) und „Project Business Management“ (Amazon) auf.

Für den Einstieg würde ich allerdings ganz andere Werke empfehlen:

Sehr inspirierend sind „Der Termin“ (Amazon), ein Roman über Projektmanagement, von Tom DeMarco und auch „Wien wartet auf dich“ (Amazon) als Klassiker.

Wer an der Romanform Gefallen findet, dem sei noch Goldratt mit seiner Theory of Constraints (Amazon ) oder unser eigenes Buch Business Visualisierung (Amazon) empfohlen- genauso spielerisch, aber etwas spezieller.

Wirklich empfehlen möchte ich ansonsten eher zu Detailthemen, wie Tom DeMarcos „Bärentango“ (Amazon) zum Thema Risikomanagement, Manfred Noé mit seinem „Projektbegleitendes Qualitätsmanagement„, „Claim Management“ von Gregorc und Weiner, speziell für Projekt die auf der Kippe stehen „Turn/around“ von Dannenhauer/Koerting/Merkwitza und „#PM2025“ von Heiko Bartlog und Olaf Hinz., letzteres ist ein Update zu PM-Methoden und Practices und von daher sehr empfehlenswert (alles Amazon Links).

Schätze findet man mitunter auch im Projektmagazin – und ratet mal, wer da gelegentlich publiziert…

Diskussionskultur

Neulich auf Twitter. Erst frägt Gabriel Rath (@gabrealness): „Wer bloggt eigentlich noch auf einem eigenen Blog? Kann es sein, dass alle nur noch posten?“

Annas (@a_koschinski) Replik hat mich in mehrerlei Hinsicht nachdenklich gemacht.

Also zumindest in der Anfangszeit meiner Bloggerei hat sich so etwas wie eine Community zwischen mehreren Blogs abgespielt, aber nicht wirklich in einem. Den Anspruch hatte ich für mich selber auch nie. Kumuliert hat sich das für mich persönlich im PMCamp Dornbirn, wo sich vor 10 Jahren dann erstmals die deutsche Bloggerszene zum Thema Projektmanagement verabredet hat. Klassentreffen von vielen, die sich bis dahin nur virtuell kannten. Für mich persönlich wegweisend und bereichernd. Mit einer Reihe von Kollegen, die ich damals erstmals real getroffen habe, mache ich heute noch Herzensprojekte.

Eines davon ist openPM. Von dem Wiki dort hatten wir uns eine Menge versprochen und aktuell führen wir dort genau die gleiche Diskussion über neue Beiträge, Feedback und Diskussionen und ob ein Wiki überhaupt noch die richtige Antwort ist.

Über Feedbackkultur, habe ich erst kürzlich hier sinniert. Mit einigen Trainern und Verantwortlichen bei LinkedIn Learning hatte ich hierzu schon Diskussionen. Bei Business-Themen (was ich im Tweet schon angedeutet hatte) scheint „man“ Diskussion und Feedback zu scheuen. Bei Technik- und Nerd-Themen sieht das schon anders aus, auch wenn es hier in meinen Augen eine Abflachen gab. Foren sind nur noch ein Schatten ihrer selbst (mit wenigen Ausnahmen) – da bin ich mir mit meinem Kollegen und Mitstreiter Eberhard Huber einig. Nur vereinzelt findet man dort noch, worauf man hofft.

Annas Antwort finde ich grenzwertig: „…für Anleitungen applaudieren viele nicht mehr…“. Es geht nicht um Bauchpinseln, sondern um Respekt. Und da zeigt sich die kostenlos-Kultur von ihrer schlechtesten Seite. Die Inhalte, der Content wird meist nur mehr konsumiert, weder reflektiert (zumindest nicht öffentlich), noch wertgeschätzt. Das ist zwar legitim, aber da ist auch ein Stück weit etwas verloren gegangen.

Hei, fuck, genau das vermisse ich aktuell. Ich wünsche mir mehr Diskussionskultur. Und Twitter ist da auch nur eine radikal verkürzte Variante. Vielleicht bin ich ja ein traumtänzerischer Idealist, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir hier schon mal viel weiter waren.

Highlights 2020

Auch in einem Corona-Jahr ist/war durchaus Platz für ein paar persönliche Highlights. Da wäre zunächst eine kleine, liebenswerte Schnapsidee: Das visuelle Hörbuch!

Erst schreiben die Jungs ein Buch über Business Visualisierung (Amazon) in Roman-Form und jetzt wird auch noch ein Hörbuch daraus.

Oder besser: Ein Bookcast. Insgesamt 16 Folgen.

Und in Folge 1 erfahren wir, wie alles anfing mit Babs, Astrid und Freddy Krüger, aber am besten gleich selbst reinhören…

Und hier geht´s zur nächsten Folge.

Aktuell schmieden wir übrigens ein paar Pläne, den Bookcast über das Buch hinaus als Podcast fortzusetzen. Mehr dazu dann in 2021.

Christian und ich durften/dürfen mit unserem Projektmanagement Lernpfad an einer globalen Reskilling-Initiative von Microsoft partizipieren. Hier auf schlossBlog gab es einen eigenen Artikel dazu: PM für die COVID 19 Economy.

Hieß der Kurs früher noch „Ihr Weg zum Projektmanager“, so wurde er mittlerweile gendergerecht umgetauft : „Projektmanager:in werden“ lautet der Titel jetzt.

Das gesamte Videotraining ist damit im Rahmen der Microsoft-Kampagne für alle Nutzer kostenlos freigeschaltet.

Ursprünglich war diese Qualifizierungsoffensive mal auf ein halbes Jahr angelegt, aber die gute Nachricht ist: Microsoft hat entschieden, sie noch einmal bis Juni 2022 zu verlängern.

Also wer interessiert ist und unser Training bislang verpasst hat: Es gibt jetzt keine Ausreden mehr!

In 2020 sind auch zu diesem Kurs und zum agilen Pendant (das nicht Teil der Kampagne ist noch je ein Prequel zum Berufsbild entstanden, die demnächst veröffentlicht werden.

Gemeinsam mit Christian und Daniel von Visual Braindump sind aktuell auch noch eigene Kurse zu den Themen „Facilitation“ und „Gamification“ in Arbeit.

Unsere LinkedIn-Learning Story geht weiter

Ach ja: Facilitation. Nachdem die Zusammenarbeit mit Christian und Daniel eine wahre Freude ist (Kudos an die zwei!) entstand ein neues Konzept für die Nach-Corona-Ära: Die Facilitation-Masterclass.

Zur Verstärkung haben wir uns noch den lieben Kollegen Stefan Moser mit an Bord geholt. Und auch über die Masterclass wurde hier im Block schon fleißig geschrieben:

Achso: Schreiben. Natürlich gab es hier im Blog auch eine ganze Reihe Beiträge im abgelaufenen Jahr, angefangen von der Bücherliste zur Business Visualisierung, der Fortsetzung der Gelesen- Reihe, Visualisierung ohne Zeichnen und ein paar mehr.

Daneben gab es einen Beitrag für das Projektmagazin: (Falsche) Selbstverständlichkeiten in Projekten. Der Artikel entstand übrigens angeregt aus einer Session des PMCamps München 2019. Dieses Jahr durfte ich an dem gelungenen virtuellen PMCamp Berlin teilnehmen. Aktuell ist übrigens ein weitere Beitrag für das Projektmagazin fertig geworden, der demnächst erscheinen wird: „Facilitation: Eine Geheimwaffe im Projektmanagement?“

Und sonst so? Kundenprojekte in Sachen Cybersecurity. Produktion von Awareness-Videos. Ein bisschen openPM (wir hatten jüngst 8-Jähriges, wobei die Anfänge noch weiter zurückgehen.)

Alles in allem doch gar nicht so schlecht für dieses verfluchte Corona-Jahr.

Weihnachtslektüre

Ja, ja, stille Zeit und so. Also auch Lesezeit. Also dann mal off-records ein Blick auf meine aktuelle Leseliste, abseits von Fachliteratur, obwohl: auch die schleicht sich schon wieder ein. Links zu den Büchern sind Amazon Affiliate Links.

Aktuell „wühle“ ich mich durch Barack Obamas Memoiren. In solchen Werken steckt nicht nur Weltpolitik und Geschichte, sondern auch ganz viel Mikropolitik, die zeigt, wie wir Menschen ticken. In der Vergangenheit habe ich mir auch schon die Clintons (Bill und Hillary) reingezogen. Was mir bei Bill Clinton vor allem hängen geblieben ist, ist sein Charisma, das Auszuspielen er mit den Friends of Bill perfektioniert hat. Offenbar hat dieser Kerl die Gabe seinem Gesprächspartner unmittelbar das Gefühl zu vermitteln, man sei gut befreundet. Was sich zunächst als oberflächlich und opportunistisch anhört, dreht Bill Clinton aber ins Gegenteil, wenn er Jahre nach einer ersten Begegnung, bei einer zweiten Begegnung den Faden exakt dort wieder aufgreift, wo das erste Gespräch endete. Scheint eine große Gabe zu sein, die seinen politischen Erfolg (auf der Mikroebene) erklärt. Und genau dieser Charme mangelt wohl seiner Frau, was letztlich ihre bitteren politischen Niederlagen erklärt. Die erste politische Biographie, die ich mir vor gut 30 Jahren „angetan“ habe, war witzigerweise Franz-Josef Strauß. Obwohl ich sicher kein Strauß-Fan bin! Aber die Lektüre war überraschend uneitel und als Zeitzeuge deckte Strauß eine bemerkenswerte Zeitstrecke deutscher Geschichte ab.

Es muss aber nicht nur schwere Kost sein. Zur Entspannung gerne mal einen historischen Krimi, wobei mich die Krimihandling weit weniger interessiert, als das Bild einer Zeit. Natürlich gibt es da den Kutscher („Babylon Berlin“), dessen jüngster Band „Olympia“ schon ausgelesen ist. Zur hochgelobten Fernsehserie habe ich es nicht geschafft – ist ja meist auch doof, wenn man vorher schon das Buch gelesen hat. Allerdings hat meine Begeisterung für Kommissar Rath stark nachgelassen. Es gibt da auch ganz andere Reihen mit eigenem Charme: „Es geschah in Berlin…“ aus dem Jaron-Verlag. Der erste Band „Kappe und die verkohlte Leiche“ spielt im Jahr 1910 im Berliner Umland und dann folgen im Zwei-Jahres-Rhythmus jeweils ein neuer Band um Kommissar Kappe und seine Erbe von verschiedenen Berliner Autoren. Zuletzt erschien „Tot im Teufelssee: Ein Kappe-Krimi (Es geschah in Berlin 1976)“. Ich bin allerdings noch 1974 stehen geblieben. Auch wenn in diesem Krimi-Genre die Zwanziger- und Dreißiger-Jahre sich besonderer Popularität erfreuen spannend ist beispielsweise auch die Nachkriegszeit bei Cay Rademacher in Hamburg („Der Trümmermörder„, „Der Schieber“ und „Der Fälscher„) oder bei Frank Goldammer in Dresden (Die Max Heller Reihe – Hier Band 1: „Der Angstmann„; upps, Band 6 fehlt mir noch – nicht mehr lange…).

Aber ein bisschen Fachliteratur darf auch dabei sein. Bei der Lektüre von „Training from the Back of the Room“ (siehe hier auf schlossBlog) habe ich „The Accelerated Learning Handbook“ auf meine Leseliste gesetzt. Dann ging es hier ja auch zuletzt viel um Facilitation (z.B. im Rahmen unserer Masterclass). Auf meinem Kindle warten bereits „The Skilled Facilitator“ und „The Workshop Survival Guide“ auf ihre Lektüre.

Und was lest Ihr so?

Kudos an Marcus

Ich weiß auch nicht, warum ich ausgerechnet heute auf die Idee gekommen bin Kudos an Marcus Raitner zu schicken, aber verdient hat er sich die auf alle Fälle. Wer ihn nicht kennt hat die Geschichte von openPM und den PMCamps verschlafen, einen bemerkenswerten Blog verpasst und das Manifest für menschliche Führung (Amazon Affiliate Link) noch nicht gelesen:

Und bei all der Lobhudelei ist noch kein Wort über den Menschen Marcus gesagt, den ich seit vielen Jahren als Freund und Mitstreiter schätze. Ich freue mich schon auf die Dinge, die noch vor uns liegen und die Unkompliziertheit mit der wir uns Herausforderungen stellen!

Dafür Danke!

Farbmanipulation

Drei Grafiken zum gleichen Thema, vom gleichen Tag. Exakt die gleichen Informationen und doch ein anderes Bild. Die eigentlich geschätzten Grafiker der Süddeutschen Zeitung haben aber anscheinend die Farbskala angepasst – und damit die irgendwann mal eingeführte Ampellogik durchbrochen.

Was mal rot war, ist jetzt gelb. Einerseits erscheint diese Darstellung in den Abstufungen differenzierter, aber durch die Implikation der Farblogik auch verharmlosender.

Ich will niemanden eine Intention unterstellen, aber in Zeiten, in denen Hobby-Statistiker minütlich die Schwankungen Daten Dritter interpretieren knirscht es einfach.

Ich will hier kein Covid-Fass aufmachen, sondern lediglich auf die Anfälligkeit von Statistiken und ihrer Aufbereitung aufmerksam machen.

Facilitation Masterclass – Experimentieren

Last but not least Modul 3 der Facilitation Masterclass: Experimentieren.

Während wir in Modul 1 mit visuellem Denken uns erst einmal orientiert haben, ging es in Modul 2 um das Kernstück der Facilitation am Beispiel eines Muster Workshops.

Aber wie und mit und in welchen Medien können wir das Gelernte einsetzen?

Darum geht es in Modul 3.

Setzen Sie gezielt Medien und Technik ein, um Ihre
Botschaft erfolgreich zu vermitteln. Erfahren Sie die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Formate (z.B. Präsentationen, Videos, Podcasts). Lernen Sie dabei, wie Sie Information transportieren können, um für Ihre Zielgruppe Nachhaltigkeit zu erreichen.

Das Modul 3 versucht eine Brücke zu schlagen zur konkreten Anwendung. Verlieren Sie Ihre Scheu und nutzen Sie den Raum und das Feedback, den Ihnen unsere Masterclass bietet.

Dabei setzen wir drei Schwerpunkte:

  • Botschaft & Story
  • Bildsprache & Design
  • Technik & Medien

Mit dem dritten Präsenzmodul endet unsere Masterclass aber nicht, eigentlich geht es damit erst los, denn wir wollen, dass Sie auch Experimente für Ihren konkreten Kontext starten, um in Ihrem Unternehmen, in Ihrer persönlichen Umgebung Facilitation einzusetzen. Trainer und Gruppe begleiten Sie bei diesen Schritten.

Nur mit einer erfolgreichen Umsetzung können Sie die Früchte ernten!

Neugierig geworden? Zu mehr Details und zur Anmeldung geht es hier.

Bücherliste Business Visualisierung

Über mein Steckenpferd Business Visualisierung ist hier und hier schon viel geschrieben worden.

Angesichts von Lockdown und Weihnachten habe ich mich jetzt mal vor mein Bücherregal gestellt und versucht eine Bücherliste zum Thema zu erstellen. Alle Bücher Links sind Amazon Links. Bewusst wegelassen habe ich dabei Psychologie, reine Design- und Technik-Themen, ebenso wie „Inspirationsbücher“ (teilweise aus ganz anderen Bereichen), genauso wie Managementbücher, die visuelle Methoden nutzen (á la „Business Model Generation„, aber den Fokus auf den Management-Themen haben und nicht auf der Visualisierung (das könnte einen eigenen Beitrag geben…).

Bitte nicht erschrecken, die Liste ist lang, aber ich will versuchen hier auch einige Empfehlungen auszusprechen. Einen visuellen Eindruck schon mal vorab auf dem noch ein paar Ebooks zum Thema fehlen:

Für den Einstieg

Natürlich kann ich unser eigenes Buch als Einstieg in das Thema empfehlen. Unkonventionell, weil in Romanform, verspielt, aber doch voller Methoden. Wer sich auf so etwas einlassen kann, ist schon auf dem richtigen Weg zu experimentieren und sich spielerisch auf das Thema Visualisierung einzulassen.

Ich hätte – je nach Typ – aber auch noch andere Empfehlungen für den Einstieg.

Der Klassiker, den ich leider erst viel zu spät gelesen habe, nachdem ich einen guten Teil dieser Liste bereits verschlunge hatte, ist Dan Roams „Auf der Serviette erklärt„. Dan Roam steht einerseits für den erforderlichen Pragmatismus (das Ärmel hochkrempeln) beschreibt aber auch das Modell des visuellen Denkens, das sich so poientiert noch nicht oft gefunden habe.

Als Einstieg um selbst aktiv zu werden und zum Stift zu greifen ist mein Liebling „UZMO“ von Martin Hausmann (alternativ könnte man Mike Rohde, The Sketchnote Handbook anführen).

Für eher technisch/analytisch geprägte Leser wäre ein hervorragender alternativer Einstieg Tim Themanns „Die Computermaler„, IT´ler sind Netzwerkdiagramme und so Zeug durchaus vertraut und schwuppdiwupp ist man bereits mitten im Thema.

Die Klassiker

Zu den Klassiker zählen Autoren wie Garr Reynolds, Nancy Duarte, David Sibbet (mit The Groove einer der Urväter).

Am meisten Eindruck bei mir hinterlassen haben dabei die zwei bekanntesten Werke: „Zen oder die Kunst der Präsentation“ und „slide:ology“ mit einem starken Fokus auf Präsentationen.

Nicht dass die andern Bücher schlecht wären, aber für mich sind das Meilensteine.

Von Garr Reynolds gibt es dann noch das Folgebuch „PresnetationZen Design“. Nancy Duarte, die u.a. hinter Al Gores legendärer Präsentstion „AN INCONVENIENT TRUTH“ steckt hat fleissig publiziert, u.a.: resonate, illuminate, DataStory, …

Von David Sibbet finde ich in meinem Regal „Visual Meetings„, „Visual Teams“ und „Visual Leaders

Von oben bereits erwähnten Dan Roam gibt es noch „Draw to Win„.

Sunny Brown ist weniger bekannt durch ihre „Doodle Revolution“ als durch den Klassiker aus einer anderen Rubrik: „Gamestorming„.

Storytelling

Was das Visual Storytelling angeht ist auffällig, dass sich unter diesem Schlagwort vor allem deutsche Bücher tümmeln. Natürlich würde auch Nancy Duarte dazugehören, aber die hatten wir ja schon.

Als Empfehlung in dieser Rubrik von Pia Kleine Wieskamp. „Visual Storytelling im Business„. Ihr Vorgängerbuch „Storytelling. Digital Multimedial Social„) ist auch nicht schlecht, aber hat doch einige Überschneidungen (und frei nach Monty Python: Jeder nur ein Buch!)

Als nächstes fällt mir in dieser Rubrik noch „Visual Storytelling. Visuelles Erzählen in PR & Marketing“ von Petra Sammer und Ulrike Heppel ein. Petra Sammer hat dazu auch ein Angebot auf LinkedIn Learning – also eine liebe Kollegin.

Sonst noch in dieser Kategorie: „Video Stroytelling“ von Mossner, Forster und Mannes.

Datenvisualisierung

Auch hier wäre wieder Nancy Duarte zu nennen. Ein Augenöffner für mich über das Handwerkszeug und die Techniken dahinter war Andy Kirk „Data Visualization„. Visualisierung von Daten kostet mit mitunter Blut, Schweiß und Tränen.

Zum Nachschlagen

Angefangen von Icon-Bbliotheken und Sammlungen, wie die von bikablo oder mein Favorit „Bildsprache“ von Petra Nitschke gibt es auch noch Sammlungen von Vorlagen für Flipcharts („Das große Flipchart Vorlagen Buch“ , „sichtbar„) und Methoden („Sketching at work„, „Management Atlas„). Die reinen Methodensammlungen haben mich allerdings weniger inspiriert als Bücher über praktische Anwendungen wie das eingangs erwähnte „Business Model Generation“ oder das „Digital Innovation Playbook“ von Dark Horse.

Und sonst so

Bislang sind hier einige Bücher völlig zu unrecht auf der Strecke geblieben, in erster Linie weil weniger prominent:

Über die beiden Büchern von Willemien Brand habe ich hier im Blog ja schon geschrieben: Visual Thinking & Visual Doing.

Noch zu erwähnen: „Picture your business strategy“ von Christine Chopyak, und „How to design visual templates“ von Bas Bakker.

Ich weiß nicht, ob es eigens Bücher zu Mindmapping („Mindmapping für Kinder„, „Mindmapping für Dummies“ oder „Impact Mapping“ braucht, aber dafür stecke ich wahrscheinlich schon viel zu sehr in der Materie, um das beurteilen zu können. Ach so beim Thema Mindmapping fällt mir dann doch noch Tony Buzan als Klassiker ein, auf den wohl zumindest der Begriff Mindmap zurückgeht. Ähnliche Methoden finden sich aber auch bei anderen Autoren.

Das Thema Workshops und Workshop-Gestaltung möchte ich an dieser Stelle aussparen. Das Facilitation-Fass machen wir dann an anderer Stelle mal auf.

Die goldene Himbeere

Eine goldene Himbeere gibt es an dieser Stelle allerdings auch noch zu vergeben. Fast alles in dieser Liste habe ich mit viel Vergnügen gelesen. Die Lektüre eines Buchs habe ich aber tatsächlich abgebrochen: „Kommunikation verbessern durch Visualisierung„. Nicht nur, dass mich die ersten Seiten nicht erreicht haben, das Buch selbst verzichtet auch noch selbst auf Visualisierungen.

Natürlich ist diese Liste nicht vollständig und vor allem auch in der Beschreibung und Einordnung hochgradig subjektiv. Für Ergänzungen bitte gerne die Kommentar-Funktion nutzen.

Eine Kleinigkeit…

…wird sich hier in den kommenden Tagen ändern. Im Wesentlichen wird sich die Änderung im Impressum niederschlagen. Die Trägerschaft geht von der Bernhard Schloß Unternehmensberatung auf die Schloß Training, Events & Medien GbR über.

Ich bin selbstverständlich auch weiterhin freiberuflich unterwegs und ja, ich werde mich auch weiterhin mit der gleichen Leidenschaft um den schlossBlog kümmern – nur juristisch in einem anderen Rahmen, der mittelfristig auch das eine oder andere Angebot erlaubt mit dem ich an die Grenzen der Freiberuflichkeit gestoßen wäre.

In der GbR ist neben meiner Wenigkeit auch meine Frau Carolin Gesellschafterin und Geschäftsführerin.



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