#675 Best of… Das Komplexitätsdilemma

Unterstellen wir ein tatsächlich komplexes Projektvorhaben. Für viele von uns ist Komplexität sogar ein konstituierendes Merkmal von Projekten, bloß dummerweise vergessen wir das sofort wieder, wenn wir ein Projekt in Angriff nehmen. Spätestens mit dem Projektauftrag machen wir uns auf die Suche nach dem eindeutigen Ziel, versuchen den großen Wurf und selbst im agilen Projektmanagement versuchen wir uns diesem Ziel (wenn auch in inkrementalen Schritten) zu nähern.

Diese Negierung der Komplexität erklärt sicherlich auch, warum so viele Projekte scheitern.

Wir brauchen in Projekten mehr „Komplexitätsbewusstsein“. Wir müssen uns der inhärenten Komplexität stellen, ohne künstlich hausgemachte Komplexität, wie im vielfach bekannten und praktizierten Planungs- und Reportingwahnsinn, zu produzieren.

Projektmanagement per se ist ein Paradoxon: Einerseits setzen wir bewusst Projekte auf um komplexe Problemstellungen zu bearbeiten, andererseits blenden wir die Komplexität gleich wieder aus und versuchen uns stattdessen an komplizierten Vorgehensweisen. Und das gilt gleichermaßen für agile und für traditionelle Projektmethoden.
(Hier geht´s zum Original-Post)

#674 Der visualPM im Urlaubsmodus

Der Urlaub ist zwar schon wieder vorbei, aber trotzdem befindet sich der visualPM noch im Urlaubsmodus. Bei einem Besuch bei Fortnum & Mason in London bin ich über einen Weinführer gestolpert, der gleich mein „visuelles Herz“ hat höher schlagen lassen: Wine Folly (Amazon). Nachdem hier schon von über visuell gestaltete Kochbücher berichtet wurde, braucht es natürlich auch für Wine Folly einen eigenen Blog-Post – aber seht selbst:

#673 Urlaubstweets zur Arbeitssicherheit

#672 Mockups – kinderleicht

Ein Mockup (englisch für Modell oder Attrappe) kommt u.a. in der Software-Entwicklung oder im Webdesign zum Einsatz. Mockups können mit spezieller Software entwickelt werden, aber im Prinzip auch mit Powerwpoint, Visio & Co. Genauso möglich ist natürlich der Einsatz von Papier und Bleistift, Flipchart oder Whiteboard wie im Beispiel hier von Jonas (12 Jahre) der eindrucksvoll die neu auf seinem Tablet installierte Spider-App mit diesem Mockup nachdokumentiert:

Abgesehen von der Tatsache, dass das Beispiel nicht nur zeigt, dass man auch ohne spezielle Werkzeuge grafisch dokumentieren/arbeiten kann, belegt es weiter, dass visuelles Arbeiten kinderleicht ist.

Danke, Jonas!

#671 How to… openPM

Nicht nur für unsere Freunde vom PMCampHH entstand diese kleine Dokumentationsanleitung für das Wiki von openPM. (Einen Vorläufer in Englisch gab es schon mal für das PMCamp Barcelona.) Jetzt fehlen nur noch mehr Mitstreiter. Egal ob nur ein zusätzlicher Link, eine Grafik oder das Fotoprotokoll eine Barcamp-Session. Jeder geteilte Beitrag ist ein Geschenk für die Community! Also: mitmachen!

#670 Projektmanagement Missverständnisse

Immer wieder gerät man in Projektmanagement-Grundsatzdiskussionen, die letztlich auf grundlegenden Missverständnissen beruhen:

(1) Projektitis – Alles  wird zum Projekt

Natürlich kann man PM-Werkzeuge auch für Nicht-Projektmanagementaufgaben sinnvoll einsetzen, aber bitte mit Sinn und Verstand. Wenn alles – jeder Auftrag, jede Aufgabe – zum Projekt wird und einer vollständigen Projektsystematik unterworfen wird, dann ist der bürokratische Super-Gau vorprogrammiert.

(2) Falsch aufgesetzte Projekte

Wenn ich an einem Projekt beteiligt bin, heißt das noch lange nicht, dass ich für mich dafür ein eigenes Projekt aufsetzen muss. Letztlich gibt es nur ein Projekt und die Projektmananagement-Systematik sollte klar den Verantwortlichkeiten folgen.
Ein konkretes Beispiel: Als Berater in einem IT-Projekt stößt meine eigene Projektplanung an ihre Grenzen, wenn ich die Arbeit von Fachabteilung und IT-Servicemanagement mit plane, obwohl ich die dort anfallenden Aufgaben nicht aussteuern kann, sondern auf den Good-Will der Beteiligten angewiesen bin. Mache ich den Fehler trotzdem Termine für diese Zuarbeiten ohne das Commitment der Beteiligten auszuweisen, werde ich mich für jede Terminänderung in meiner Planung rechtfertigen müssen, ob ich sie zu verantworten habe oder nicht. Und die von mir ausgewiesenen Termine/Planungen könnnen möglicherweise bei anderen Beteiligten wiederum zu Fehlschlüssen führen, wenn sie sich auf diese nicht belastbaren Angaben verlassen. Werde ich möglicherweise von dritter Seite genötigt eine solche Planung auszuweisen (also eine Mischung aus (1) und (2)), dann liefere ich nicht nur inhaltlichen Unsinn, sondern bediene auch noch unnötige und irreführende Formalismen.

(3) Nicht aufgesetzte Projekte

Der dritte Fall sind Projekte, die nicht als solche behandelt werden. Wieder ein Beispiel: Die Entwicklung einer IT-Applikation ohne Projektstrukturen. Ohne definierte Verantwortlichkeiten sind Probleme vorprogrammiert. Auch wenn sich jeder der Beteiligten bemüht: Geteilte Verantwortung ist keine Verantwortung. Wenn jeder unkoordiniert seinen Beitrag leistet, besteht die Gefahr von Stückwerk. Die alte Geschichte von vielen Köchen und dem Brei.
Und bitte diese Forderung nach klaren Strukturen nicht als hierarchisches Modell missverstehen: Klare Verantwortlichkeiten gibt es auch im Agilen und in der Unternehmensdemokratie. Auch hier gibt es klare Rollen und Aufgabenverteilungen. Klare Strukturen statt Beliebigkeit!

#669 Karte der kreativen Methoden/Techniken

Nicht ein Osterei, sondern eine wunderbare Perle findet sich in der Osterausgabe der Süddeutschen Zeitung (26.03.2016). Im Feuilleton Großformat gibt es die Karte der kreativen Methoden/Techniken nach Ferran Adrià. Ja, Ferran Adrià ist dieser Spitzenkoch mit der Molekularküche. Seine Karte ist weit weniger küchenspezifisch als man vermuten möchte. Rein visuell ist die Karte beeindruckend, zum Einen in ihrer Komplexität und Vielfalt zum Anderen in Ihrem persönlichen Stil und Ausdruck eines Meisters seines Fachs.

#668 – 2016 und Office 2016

Neues Jahr, neues Glück und die Weihnachtstage auch noch genutzt um auf Office 2016 umzustellen.

Die Cloud Features interessieren mich dabei nicht. Die sonstigen Änderungen scheinen überschaubar.

Excel kann endlich ein paar neue Graphen (wie z.B. Wasserfälle und Treemaps, da ist Microsoft zuletzt der Konkurrenz hinterhergehängt), mit den neuen Hilfefunktionen Tell Me und Insights fehlt mir noch die Erfahrung, allerdings möchte ich auch nicht im Office mit Bing suchen.

In Outlook unter 2013 hatte ich zuletzt Probleme mit dem Social Media Connector, der Outlook zum Absturz gebracht hat. Seit der Umstellung ist dieses Problem nicht mehr aufgetaucht.
Eine spannende Entwicklungsrichtung zeigt das kostenlose Powerpoint Addin Mix, das soll zwar schon unter 2013 laufen, ich habe es aber erst mit 2016 zum Laufen gekriegt. Noch wirkt Mix etwas beta-mäßig, aber die Ideen könnten richtungsweisend für künftige Powerpoint-Versionen werden, denn plötzlich wird Powerpoint interaktiv, erlaubt Umfragen und unterstützt Medienintegration und das Mitfilmen des Bildschirms. Anbietern von ergänzenden Produkten wie Camtasia wird wahrscheinlich schon bange.

Begleitend zum Officepaket, gibt es auch meine LieblingsMindMapping-Software MindManager von Mindjet in einer Version 2016. Auf den ersten Blick mit ein paar Verbesserungen bzgl. Prozessdarstellungen (Flußdiagramme, Swim-Lanes, etc.), aber alles in allem weiterhin erschlagend mit seinem Funktionsumfang und verhältnismäßig teuer.

Achso, und bevor ich es noch vergesse:

Allen Lesern ein gutes neues Jahr 2016!

#667 Frohe Weihnachten + Futter für die Weihnachtszeit

Es liegt nicht ander „staden Zeit“, wie wir Bayern sagen, dass es hier im Blog etwas ruhig geworden ist. Ganz im Gegenteil. Und jetzt kommt im Weihnachtspost auch noch das Video aus dem Vorjahr, aber ich mag es halt so gerne und außerdem zeigen die Bilder, dass es auch letztes Jahr beim Christbaumschlagen noch sehr mild war.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern, Mitstreitern und Kollegen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Und für alle, denen über die Weihnachtstage langweilig werden sollte auch noch etwas Futter:

Lesefutter: Picture your Business Strategy von Christine Chopyak

Der visualPM ist natürlich immer auf der Suche nach neuen Inspirationen zum Thema Visualisierung und dieses Buch bietet thematisch vor dem Hintergrund von Geschäftstrategien viele Anregungen, Skizzen und Konzepte. Es wird der Bogen geschlagen einmal von Einfachheit bis hin zur Komplexität  und auf der anderen Seite von der Strategie bis hin zur Ausführung/Umsetzung. Der Prozess der Geschäftsprozessvisualisierung wird in drei Akte/Prinzipien eingeteilt: Picture the outcome, Capture complexity, Create possibilities.

Chopyak, Christine; Picture Your Business Strategy. Transform Decisions with the Power of Visuals, New York 2013, ISBN: 978-0-07-181503-1 (Amazon)

Was für die Ohren: Gunter Dueck über Schwarmdummheit

Statt Dueck zu lesen, kann man ihn auch hören, z.B. im zweiteiligen Podcast-Interview von Bernd Geropp:

Teil 1 / Teil 2

Was für Augen und Ohren: Niels Pfläging auf Youtube

Niels war nicht nur einer der Impulsgeber auf dem PMCampBER, sondern im Laufe des Jahres habe ich auch ein paar seiner Bücher gelesen und zwar nicht nur die neuen Komplexithoden (Amazon), sondern auch sein Beyond Budgeting (Amazon) und Führen mit flexiblen Zielen (Amazon). Jüngst bin ich auf Youtube über einige Videos von ihm gestolpert.

Und noch mehr für die Ohren: Alternativlos.org

Seit geraumer Zeit höre ich Podcasts beim Autofahren. Mit dem Hardcore-Podcast von Frank und Fefe habe ich dabei so einige Stunden verbracht. Die beiden kommen aus dem Umfeld des Chaos Computer Clubs und senden entgegen aller Moden schon mal über 2 Stunden am Stück. Manchmal starker Tobak mit einer Prise Veschwörungstheorie, aber dennoch zwei, die etwas zu sagen haben. Die Themen reichen von Politik, Cyberwar bis hin zur Medienkritik. Mitunter holen sie sich illustre Gäste, wie Sascha Lobo, Frank Schirrmacher oder Mathias Döpfner. Wer also Zeit und Lust hat kann hier reinhören.

#666 Best of… SWOT

Dieser Beitrag entstand ursprünglich in der Beta-Phase von openPM, als ein erster Muster-Artikel für das Wiki und widmet sich der SWOT-Analyse, einem Klassiker der Betriebswirtschaftslehre, die allerdings allzu häufig nur auf eine Vier-Felder-Matrix reduziert wird. Der Artikel hingegen widmet sich hingegen einer ausführichen Beschreibung. Der ursprüngliche Beitrag ist hier zu finden.

Profil/Beschreibung

SWOT steht für Strength, Weaknesses, Opportunities und Threats – also für Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen (häufig auch als Risiken übersetzt). Die SWOT-Analyse ist eine Methode zur Entwicklung von Handlungsstrategien, die darauf aufbaut die Ergebnisse einer Analyse der externen Umwelt (Opportunities & Threats) der Analyse der eigenen Stärken und Schwächen gegenüberzustellen und dann zu prüfen welche Handlungsoptionen entstehen, wenn eigene Stärken auf Chancen oder auf Bedrohungen treffen und das gleiche auch für die eigenen Schwächen.

Der Ursprung der SWOT-Analyse kann vermutlich der strategischen Designschule der 80er Jahre zugeordnet werden, wobei die Grundidee eine externe und eine interne Analyse zu kombinieren weit älter ist. Mancherorts wird hierzu bereits Sun Tsu´s Werk „Über die Kriegskunst“ (ca. 500 v. Chr.) angeführt.

Vorgehen/Blueprint

1. Interne Analyse (z.B. in den Bereichen Marketing, Forschung und Entwicklung, Management, operativer Betrieb, Finanzne, HR, etc.) 
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