#505 Compliance vs. Risikomanagement

In den aktuellen RiskNews findet sich ein lesenswerter Beitrag „Verhindert Compliance ein effektives Risk Management?„.

Die angeführte Studie wird mit einem bemerkenswerten Hinweis zitiert:

Laut der Umfrage verhindert in vielen Fällen eine zu starke Konzentration auf Compliance – statt auf grundlegende Abläufe und Prozesse (42 Prozent) – einen effektiven ERM-Prozess.

(ERM = Enterprise Risk Management)

Letztlich bezieht sich diese Aussage v.a. auf formale Complianceprozesse gegenüber einem unternehmerischen Risikomanagement, das sich aktiv mit Chancen und Risiken auseinandersetzt. Kriegsentscheidend ist eine entsprechende Kultur.

Im Umkehrschluss lässt sich aber auch feststellen, dass rein formale Risikomanagement-Prozesse der gleiche Murks sind. Und leider ist heute auch im Risikomanagement häufig lediglich eine formale Ausprägung zu finden.

In eigener Sache

#504 OpenPM: Erste Preview

Habe gerade auf dem Blog von OpenPM eine erste Preview auf das OpenPM-Wiki veröffentlicht. Für alle Neugierigen geht es hier lang.

Dem einen oder anderen mag es zu langsam mit OpenPM vorangehen, aber gut Ding will Weile haben und ich denke wir sind auf dem richtigen Weg und die Arbeit im Kernteam macht (zumindest mir) richtig Spaß, auch wenn dafür andere Themen etwas kurz kommen (Liebe schlossBlog-Leser, auch hier wird es weiter gehen, aber erstmal gilt es OpenPM Starthife zu leisten.)

#503 Requirements Engineering und das Schweizer Taschenmesser

Innovationen braucht das Land! Und von der CES wird jetzt eine solche gemeldet:

Ein Schweizer Taschenmesser mit Terrabyte-USB-Stick (übrigens USB 2.0, 3.0 und eSata). Wenn auch zu einem stolzen Preis (>2000,-€).

Beim Requirements Engineering hat man übrigens mitgedacht: Es gibt auch eine Version, die Sie mit ins Flugzeug nehmen können. Ganz ohne Klinge.
Das erinnert mich irgendwie an mein Smartphone…
Da wundert man sich auch, dass man damit noch telefonieren kann.
State-of-the-art Requirements Engineering sei Dank!

😉

#502 Neujahresvorsätze

schlossBlog hat zugegebenermaßen zuletzt etwas gelitten. „Schuld“ daran ist ein bisschen openPM, das die Zeit und Energien auf sich zieht, die sonst in diesem Blog gelandet wären. Dabei hatte ich eigentlich ambitionierte Pläne für schlossBlog, das um ein eigenes PM Repository erweitert werden sollte. Diese Pläne liegen vorerst auf Eis, d.h. nicht wirklich, denn die Ideen und Inhalte wandern einfach zu openPM. openPM wird für mich also zumindest zu Beginn dieses Jahres eine größere Rolle spielen. Weitere Pläne für schlossBlog möchte ich im Laufe des Jahres wieder aufgreifen, so soll das Themenspektrum auch um Produktivitätsthemen erweitert werden. Eine neue Serie zum Thema Ziele und Zielarbeit ist bereits in Vorbereitung. Auch 2012 wird es auf schlossBlog nicht langweilig!

In diesem Sinn wünsche ich  allen Lesern, Co-Bloggern und insbesondere den openPM-Mitstreitern ein erfolgreiches & gutes neues Jahr!

Frohe Weihnachten!

Bevor wieder alle in den Weihnachtsurlaub entschwinden…

Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

PS: Das Foto zeigt den Gaimersheimer Christkindl-Markt. Auch wenn ich ansonsten nicht viel für weihnachtlichen Kitsch übrig habe: Dieser ist etwas ganz Besonderes! Der Platz vor dem Marktmuseum ist einfach perfekt! Und dann ist das Ganze noch nicht kommerziell (nur Vereine und lokale Handwerker betreiben die Stände). Und weil alles auf ein Wochenende beschränkt ist, ist es auch noch ein echter Treffpunkt für alle Gaimersheimer!

#501 Großprojekte – Wir brauchen eine neue Projektkultur!

Reinhard Wagner schreibt auf dem GPM-Blog über Stuttgart 21. Er resümiert: „Es hilft nichts, ein Planungsverfahren im Schnelldurchlauf durchzuziehen, wenn der Zeitgewinn später durch die Proteste wieder aufgefressen wird.“

Aber das geht am Kern vorbei.

Also eine Planung im Schnellverfahren kann man Großprojekten in Deutschland wirklich nicht unterstellen. Im Gegenteil: Da Vergehen bis zum Bau einer Umgehungsstraße schon mal 30 Jahre. Und Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung gibt es zumindest theoretisch mehr als genug. Das Problem sehe ich eher darin, dass solche exorbitanten Planungsvorhaben den Bezug zur Realität verlieren. Zum Einen ist jede Planung über eine solche Zeitspanne grundsätzlich für die Katz und birgt mehr Fehler als Wahrheiten (siehe S21), zum Anderen sind solche Projekte für die Betroffenen eher irreal und wie von einem anderen Planeten. Deswegen sind die Stakeholder in S21 erst unfassbar spät aufgewacht.

Wir brauchen eine neue Projektkultur in dieser Gesellschaft! Vielleicht ist Agilität deswegen gerade ein so heißes Thema.

#500 Großprojekte als Wetten auf die Zukunft

Roland Dürre sinniert im IF-BLOG über Sinn und Unsinn von Großprojekten und bezeichnet Großprojekte (er nennt z.B. Stuttgart 21 oder die dritte Landebahn des Münchner Flughafens) sehr trefffend als Wetten auf die Zukunft. Er betrachtet weiter die Aspekte Risiko und Finanzierung der Wette und kommt zu dem Schluß: Wir gehen sehr riskante Wetten auf Pump ein!

Soweit bin ich voll und ganz bei Roland.

Wenn man Großprojekte betrachtet, muss man aber noch eine weitere Seite einbeziehen: Das Umfeld.

Großprojekte „passieren“ nicht auf der grünen Wiese, sondern in großen Organsiationen (unser Staat/unsere Gesellschaft ist auch eine Organisation in diesem Sinn). Große Organisationen sind von Haus aus träge, wenn nicht sogar manövrierunfähig. Hier kommt das Bild des Tankers, der nur schwer zu steuern geschweige denn zu bremsen ist.

Soll nun so ein Tanker die Richtung ändern, so hilft mitunter nur ein gewagtes Manöver. Der Ausgang eines solchen Manövers lässt sichnicht immer prognostizieren und führt häufig zu ungewünschten Ergebnissen: Vom Abdriften in eine andere Richtung, bis hin zum Sinken des Tankers. Auch dieses Bild passt zu Großprojekten…

#499 PM Camp – Nachtrag

Es hat zugegebenermaßen etwas gedauert bis zu diesem Beitrag, aber ich war zuletzt in Sachen openPM aktiv (Am besten auch gleich unterstützen!). Aber neben openPM gibt es noch einiges mehr vom Camp, worüber ich hier berichten wollte:

Erstmal ein herzliches Danke an Guntram, der nicht nur die Teilnehmer mit seinen persönlich gestalteten Eierkartons (na, wer erkennt mich?) überraschte,

sondern auch eine sehenswerte Mitschrift vom Camp zur Verfügung stellt. VisualPM (hatten wir hier nicht mal eine Serie gleichen Namens?) lässt grüssen.

A pro pos VisualPM seit dem Camp verfolgen mich auch Stattys, egal als was man sie bezeichnen will: Moderne Post It´s oder Moderationskarten der besonderen Art.

Nicht nur visuell sondern auch haptisch war Katrin Elsters Lego Serious Play-Session, mit der wir uns dem Thema openPM angenähert haben.  Hier gibt es ihr Video von der Session (Meine eigene Lego-openPM Vision wird in Kürze nachgereicht.)

Last but not least sind mir auch noch einige geflügelte Worte hängen geblieben:

  • „Links und rechts vom Meilenstein“
  • „Russisch gerade“
  • „Man muss mehr oder weniger agil arbeiten, ABER mit Verstand.“
  • PM Camp: „Eher Festival als Konferenz“
  • Heiko´s Fazit: eine Woche nach d. #pmcamp11: sehr viele Twitter-Kontakte, viele Xing-Kontakte, ein paar G+Kontakte, keine neuen FB-Freunde 🙂 #ilike

Und Interviews, Berichte und Erwähnungen des PM Camps gab es allerorten, z.B. hier:

Und auf Twitter folgen dem #pmcamp11 jetzt #pmpunsch, #pmbier, #pmsecco und, und, und…

Scheint als hätte sich eine wunderbare Community gefunden.

#498 Risikomanagement und Wahrnehmung

Nach all der Euphorie aus dem PM Camp muss auch noch Platz bleiben für andere Themen (auch wenn es danach wieder mit PM Camp weitergeht)!

Die gestern erschienen RiskNEWS enthalten einen interessanten Beitrag zum Thema Risikomanagement: Risiko ist ein Konstrukt der Wahrnehmung von Dr. Stefan Hirschmann. Die Wahrnehmung von Risiken ist hochgradig individuell und wird von vielen Faktoren beeinflusst.



bernhardschloss.de