#489 Versus

Marcus Raitner hat als Teaser für das PM-Camp auf Google+ gepostet:

Lasst uns gemeinsam die neuesten Trends im Projektmanagement gestalten:

– Klassisches vs. agiles Projektmanagement
– Hierarchie / Linie vs. Heterarchie / Teamorientierung
– Fremdorganisation vs. Selbstorganisation
– Management vs. Führung
– Planung vs. Improvisation

Mich stört nur das „vs.“.

Müsste es nicht „und“ heißen?!

#488 Datenkrake Elena ist tot – Folgen unabsehbar

Die Datenskrake Elena wurde hier bzgl. der Schizophrenie des Gesetzgebers in Sachen Datenschutz schon einmal thematisiert (Datensammeln ist böse, aber der Staat darf alles!). Elena ist jetzt tot, aber die Folgen sind unabsehbar. Die Computerwoche berichtet.

 

#487 Gelesen: Das Spiel. Brennpunkt Geschäftsprozesse

Mit zahlreichen Fußballanalogien und -weisheiten führt uns Alexander Ockl durch ein Praxisbeispiel der Geschäftprozessgestaltung zwischen IT und Fachbereich (Amazon Affilliate Link). Er wählt dabei eine Romanform, wie man sie z.B. von DeMarco´s PM-Klassiker „Der Termin(Amazon Affilliate Link) kennt. Neben dem Praxisbeispiel zieht sich die Geschichte eines Revierderbys (Achtung, Fußball!), wie ein roter Faden durch das Buch.

Die anfängliche Projektkrise und die auftauchenden Konflikte werden seziert. Alexander Ockl führt dabei in die Welt der Business Analyse und Geschäftsprozessmodelierung ein. Es wird der Bogen gespannt von Requirements Engineering, ARIS-Modellierung bis hin zu Projektmanagement-Methoden, Qualitätsmanagement und Reifegradmodellen.

Eine gelungene Einführung, die sich angenehm leicht liest, sofern man von der Überdosis Fußball nicht abgeschreckt wird.

Und indirekt liefert Ockl auch einen interessanten Beitrag zum Thema Projekterfolg/Scheitern von Projekten: Das ursprünglich initiierte Projekt scheitert grandios. Das Buch schildert dennoch eine Success Story, denn durch die erfolgreiche Analyse werden viel tiefergehende Veränderungen angestossen, aber hier wird Ockl übertrieben optimistisch:

Es ist gar nicht selbstverständliche, dass die tatsächlichen Probleme so klar identifiziert und auch angenommen werden. Zu guter letzt macht ein Bereichsleiter auch noch Karriere und wird zusätzlich Qualitätsbeauftragter. Das ist für Ockl eine Art Ritterschlag. Der Firmenchef träumt obendrein davon Qualitätsmanagement als Führungsinstrument zu nutzen. Hier verliert mich Ockl komplett. Eine solche Welt besteht wohl vor allem im Wunschdenken von Business Process Management-Anhängern.

Alexander Ockl
Das Spiel. Brennpunkt Geschäftsprozesse – IT und Betrieb in einer Mannschaft. Projektmanagement, Business Analyse und Geschäftsprozessmanagement in der Praxis
München 2010
Addison-Wesley
ISBN 978-3827329066 

#486 PM-Camp – Ich bin dabei!

Von 03.-05.11.2011 findet in Dornbirn das PM-Camp 2011 statt – und ich bin dabei! Ich freue mich insbesondere auf das Treffen mit anderen PM-Bloggern, wie Stefan Hagen, Marcus Raitner und Eberhard Huber.

#485 PM-Reader

Immer wieder werden an dieser Stelle Blogger wie Stefan Hagen, Andreas Heilwagen, Marcus Raitner oder andere zitiert. Auf PROJEKT-LOG findet sich die Interview-Reihe „7 interessante Antworten von…“ mit Interviews mit den Kollegen.

Eine interessante These von Peter auf Agile Scout: Thomas Edison Created First Agile Organization.

Die Bedeutung von Teams für den Projekterfolg ist elementar. Judith Andresen beschreibt uns auf Slideshare Ihren Weg zum perfekten Team.

Und auch in Marcus Raitners Reihe Projektcoaching geht es weiter:

24 – Verunsicherung
25 – Verteilte Teams
26 – Verbindlichkeit

Eberhard Huber spricht von „Target hopping“ und lässt uns an seinem Leid über Moving Targets teil haben. Dabei wissen wir doch alle (und nicht nur Glen B. Alleman, der darüber bloggt): „Plans are meant to be changed„.

 

 

#484 Komplexität in Beratungsprojekten

Projektarbeit nimmt immer mehr zu und häufig wird dabei auch auf externe Unterstützung in Form von Unternehmensberatern zurückgegriffen. Bastian Hanisch hat an der EBS nun in einer Studie untersucht, wie es um die Komplexität in Beratungsprojekten steht. (Zur Teilnahme an der Studie hatten wir hier aufgerufen.) Im Vordergrund steht die Frage, wie man sowohl auf Kunden- als auch auf Beraterseite mit der Komplexität umgeht, um den möglichen Projekterfolg zu steigern.

Die Studie unterscheidet 3 Arten von Komplexität in Projekten:

• Aufgabenbezogene Komplexität: resultiert aus der zu lösenden Aufgabenstellung

• Strukturelle Komplexität: resultiert aus Anzahl und Wechselwirkungen der beteiligten Elemente

• Zeitbezogene Komplexität: resultiert aus Veränderungen im Projekt im Zeitverlauf

Der Autor kommt zum Fazit, dass strukturelle Komplexität reduziert und insbesondere die Qualität der Zusammenarbeit sowie die Transparenz gestärkt werden sollte.

Eine Zusammenfassung finden sich auf den Seiten der GPM.

#483 Vorschau MindManager 2012

Auf diesen Seiten habe ich mich in der Vergangenheit bereits als Fan/Nutzer des Mindmanagers geoutet. Vor allem die Office-Integration war für mich bislang eine der Stärken gegenüber den freien Alternativen. Einen interessanten Weg geht der Hersteller Mindjet nun für die Version 2012: Statt weiter auf den Ausbau der Funktinalität zu setzen, versucht man Methodenkompetenz in Form  von Inspiration Cards und editierbaren Fragenkatalogen in das Tool zu integrieren. Im englischen Blog gibt es erste Screenshots als Vorausschau, der deutsche Blog bleibt unbebildert. Aber ganz ehrlich: So interessant wie diese Features auf den ersten Blick aussehen – von Nutzen sind sie nur für Anwender, die nicht mit den Methoden vertraut sind…

#482 Methodentag Projektmanagement

Die GPM-Region Augsburg veranstaltet am 17. September den 2. Methodentag Projektmanagement. Ziel des Methodentags ist es, in neunzigminütigen Workshops kompakt und praxisnah Projektmanagement-Methoden zu vermitteln.
Zur Anmeldung und weiteren Informationen geht es hier.

#481 Social Media: The times they are a changing

Nicht erst seit Google+ ändert sich so einiges in der schönen neuen Social Media Welt. Matthias von bwl zwei null sinniert über den Kommunikationswandel und fragt provokant, ob sich Blogs in der Defensive befinden. Seiner Meinung nach sind Blogs zunehmend in thematischen Nischen gelandet (trifft auch für schlossBlog zu). Social Networks machen den Blogs Konkurrenz (soweit d´accord) und dort werden Themen lieber in geschützten Räumen diksutiert. Letzteres kan ich nicht bestätigen, werden wir doch von allen Seiten permanent „bezwitschert“ und auch in den geschützten Räumen wie Foren oder Gruppen (z.B. bei XING) empfinde ich eher einen Rückgang der qualitativen Beiträge.

Ich sehe hier eher ein Problem der Trivialisierung. Der Like-Button ersetzt das Nachdenken. Die Blogosphere scheint darüber hinaus an Ermüdungserscheinungen zu leiden. Der Hype ist vorbei.

Doch wieder zu Matthias: Die Grenzen zwischen traditionellen Medien (auch deren Internet-Ablegern) und der Blogosphere sind nach wie vor weitgehend unüberwunden. „Auch Fachmedien verlinken nicht auf Blogs.“ (Stimmt leider.)

Die zurückbleibende Entwicklung der Blog-Software, wie von Matthias bemängelt, sehe ich nicht als Grund, denn schon heute hat beispielsweise WordPress einen Funktionsumfang erreicht, der von den weingsten Blogs auch nur annähernd ausgeschöpft wird. Ich sehe die Probleme eher bei den Blog-Inhalten (den Ermüdungserscheinungen, der abnehmenden Verlinkung, den absterbenden Kommentaren,…) – als bei der Form.

Matthias stellt treffend fest, dass Blogs „…immer weniger soziale Knoten im Netz…“ sind „…und dafür immer mehr (nur) Lieferanten für Inhalte…“ werden.

Reduziert man (wie Matthias) Blogs auf die Rolle als Content Provider, so erklärt die Verflachung auch den Rückgang der Relevanz der Blogs.

Upps, dieses Fazit nach der Lektüre von Matthias Thread hört sich fast nach Sinnkrise eines Bloggers an, aber keine Angst: Auf schlossBlog geht es weiter! Zumindest in der Nische…

 

#480 PM-Reader

Peter Addor nimmt sich der Kritik an den hahnebüchenen Kostenschätzungen von Großprojekten an und weist treffend darauf hin, dass es bei den veröffentlichten Kostenschätzungen sich weniger um knallharte Planungsgrundlagen geht, sondern vielmehr um das Verkaufen eines Projekts.

Eberhard Huber greift das Modell der Circles aus Google+ auf und überträgt die Metapher auf die Projektarbeit. Sein Fazit: „Die Bildung von passenden Kreisen ist für mich eine zentrale Aufgabe in der Projektarbeit. “

Im Projektcoaching geht es bei Marcus Raitner weiter mit den Beiträgen:
20 – Legehennen
21 – Rollenwechsel
22 – „Richtige Arbeit“
23 – Arbeit verteilen

In diversen Blogs (z.B. bei PROJEKT-LOG) machen gerade die Links zu den Videos von Jeff Summerland und Ken Schwaber über Scrum auf der ESE Conference 2011 die Runde.

A pro pos Scrum: Andreas Heilwagen vergleicht den aktuellen Scrum Guide von Schwaber/Summerland mit der vorangegangenen Version. Hier, hier und hier.

Last but not least die Liste der Top 21 Buchempfehlungen für Projektleiter bei Stefan Hagen. Auffallend dass klassische Lehrbücher fehlen und vor allem Tom DeMarco die Liste dominiert. Streng genommen sind es eigentlich auch nur 20 Buchempfehlungen, denn „Wien wartet auf dich“ (Nr. 6) von DeMarco/Lister ist lediglich die deutsche Ausgabe von „Peopleware“(Nr. 13).



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