Neulich auf Facebook spricht mich mein Namensvetter an – also nicht nur ein Herr Schloß, sondern ein Bernhard Schloß, Maler und Rentner aus Chemnitz. Wir unterhalten uns kurz und es stellt sich heraus, dass wir uns eine Zeit lang eine digitale Identität geteilt haben und das kam so:
In einem Kundenprojekt bekam ich Zugriff auf diverse IT-Systeme. Im Entitlement-Service wurde mir dafür eine ID zugewiesen. Eigentlich funktionierte alles wunderbar, bis durch einen Zufall herauskam, dass in einem Kommunikationsverzeichnis mein Namensvetter mit der gleichen ID aufgeführt war. Das gab erst mal einen Aufschrei. Das kann gar nicht sein! Das darf nicht sein! Die ID ist aus dem falschen Nummernband!
Wir sind uns nicht einmal in die Quere gekommen, da meine Namesdoublette zu jenem Zeitpunkt schon in Altersteilzeit war und sein eintrag nur ruhte. Nichtsdestotrotz bekam ich eine neue ID und durfte alle Systemzugänge neu beantragen…
Jahre später komme ich wieder zu diesem Kunden, aber in in einen komplett anderen Bereich und bekomme wieder meine (nicht seine) ID zurück, ohne dass die Identität geprüft worden wäre. Die Historie im Entitlement-Service war noch erhalten. Ich konnte sogar auf meine alten Zertifikate zugreifen. Ich hatte also meine eigene digitale Identität gekapert!
P.S.: Gestern meldet sich Bernhard wieder bei mir. Er hat am 05.02.2011 ab 15 Uhr eine Vernissage im Schloss Altenhain – Herrenhaus. Leider ist auf dem Flyer zur Veranstaltung meine Internetadresse (.de) gedruckt worden, statt seiner (.com). Sieht fast aus als würden wir weiter mehr teilen als nur unseren Namen – auch noch unsere digitale Identität!
🙂