#378 Planung und Experimente

Johannes Thönneßen von MW-Online hat verschiedene Beispiele erfolgreichen ungeplanten Vorgehens zusammengetragen. Allzu sehr hängt unsere Gesellschaft noch am Planungsmythos und vergißt zum Einen die Gelegenheiten im hier und jetzt und überschätzt zum Anderen die Grenzen der Planbarkeit. Er plädiert für Experimente.

Natürlich hat auch Planung ihre Existenzberechtigung. Selbst im agilen Projektmanagement wird geplant. Aber es stellt sich die Frage nach sinnvollen Planungshorizonten. Und weiter ist Planung nur ein Hilfswerkzeug und keine heilige Kuh. Der Planungsabsolutismus von Bürokratien – egal ob sozialistische Planwirtschaft oder kapitalistischer Großkonzern – führen nur allzuoft ins unproduktive Absurdistan.

#377 Zusammenfassung Lessons Learned

Eine Zusammenfassung zum Thema Lessons Learned liefert Steffen Jung auf Green Light.

#376 Es geht abwärts

Nachdem ich hier schon über den Verfall des PM lamentiert habe, passt ein aktueller Post von Richard Jörges hierzu, der selbst bei den agilen PM-Methoden wie Scrum einen Verfall attestiert. Das ursprünglich humanistische Ideal dahinter scheint vergessen. Was zählt ist mitunter der Vorwand zur Abkehr etablierter Methoden?

#375 Einsame Datenschützer

Wir haben es imer schon gewusst: Datenschützer sind einsame Menschen!

Das meint zumindest meint Daniela Duda in der Computerwoche und als externe Datenschützerin muss sie es wissen: „Datenschutzbeaufragte sitzen in der Kantine alleine“.

#374 PM Müdigkeit?

Andreas Kommentar zum vorangehenden Thread hat gesessen. Da stellt er – nicht zu unrecht – fest, dass die deutsche PM-Blogger-Szene ein wenig eingeschlafen ist und fragt, was passiert ist. Hier, lieber Andreas, der Versuch einer Antwort:

Vielleicht haben wir PM-Blogger das Medium Blog schon ein bisschen ausgereizt, haben fast alle schon mehrjährige Erfahrungen damit, sind halt nicht mehr so frisch. Das würde erklären, warum der eine oder andere Experimente wie Videopodcasts (Stefan Hagen, Bas de Bar, Andreas Heilwagen) oder einem Buchprojekt (Eberhard Huber) versucht. Dazu kommt der Sommer und Urlaubszeit, ja ich gebe es zu, das war sicher eine der Ursachen für Nachlässigkeiten auf dieser Seite. Wirklich schade aber ist, dass auch die Vernetzung und der Diskurs zurückgegangen sind, aber  – wie du siehst, Andreas – hier hast du bei mir wieder eine Ader getroffen, aber angesichts von Telefon- und Online-Konferenzen, Mails, Waves und was es sonst noch alles in unserem modernen Arbeitsalltag gibt, sind wir hier vielleicht wirklich etwas müde geworden.

Das ist die eine Seite. Ich möchte aber auch noch eine andere Seite aufgreifen: Die Inflation von Projekten (manchmal auch als Projektitis bezeichnet). Mittlerweile haben Projekte überall Einzug  erhalten und sind omnipräsent. Als Organisationsform sind sie nicht mehr außergewöhnlich sondern alltäglich. Damit einhergegangen ist aber leider auch ein Rückgang der Projektkultur. Alles wird zum Projekt. Projekte werden nur mehr zum Budgetierungsobjekt, werden in Programmen und Projektportfolios hin und hergeschoben, dabei wird Sinn, Zweck und Charakter der Projektarbeit immer mehr vergessen. Der Charakter von Problemlösung und Teamarbeit tritt in den Hintergrund. Die großen PM-Organisationen vermarkten ihre Standards anstatt Projektkultur zu fördern. Haben PM-Zertifizierungen noch wirklich etwas mit Projektkultur zu tun? Man hat sich hier leider in die gleiche Abwärtsspirale begeben wie im Qualitätsmanagement mit dem ISO-Zertifizierungswahn oder in der IT mit ITIL & Co. Aber um nicht missverstanden zu werden: Qualität und Best-Practice-IT-Prozesse sind etwas wunderbares, aber nichts was man über Zertifizierungen und Standards erreicht, sondern über Kultur. Insofern plädiere ich auch weiterhin für Projektarbeit, aber halt nicht als leere Blase, sonder gefüllt mit Inhalten.

#373 PM-Blogs multimedial

Die PM-Blogs werden immer „multimedialer“. Bloggen allein reicht heute scheinbar nicht mehr und die Möglichkeiten werden immer besser.

Über Stefan Hagens und Bas de Bars Projektmanagement TV habe ich hier und hier bereits berichtet.

Jetzt legt Andreas Heilwagen von PJMB in einer Medienpartnerschaft mit der GPM schwer nach: In einem Video-Podcast interviewt er Volker Dökel, der für die Gesamtprojektsteuerung der Einführung des Riesen-Airbus A380 bei der Lufthansa verantwortlich ist.

In eigener Sache

An dieser Stelle ein Hinweis auf mein Beratungsansgebot:

#372 Basisfähigkeiten (5): Das Wechselspiel von Wahrnehmung und Kommunikation

Wahrnehmung und Kommunikation sind in einem ständigen Wechselspiel. Was in diesem Modell noch fehlt ist die Verarbeitung der Information.
Greifen wir an dieser Stelle in unseren Psychologie-Baukasten, so finden wir 2 Erklärungsmodelle, die uns auch gleich eine systemtheoretische Sichtweise nahelegen in dem sie zwischen Stimuli aus der Umwelt, ihrer Wirkung auf uns(eren Organismus) und der folgenden Reaktion unterscheiden:

  • SIR (betrachtet die Kette: Stimuli >> Intervenierende Variablen >> Reaktion ) und
  • SOR (betrachtet die Kette: Stimuli >> Organismus >> Reaktion).

 

Mit diesen Modellen können wir das  Zusammenspiel unserer Basisfähigkeiten beschreiben.  Wahrnehmung und Kommunikation treten an mehreren Stellen auf. Die Wahrnehmung der Umwelt und die Eigenwahrnehmung des Organismus. In unserer Informationsgesellschaft sind dabei Komunikation und Wahrnehmung auf das Engste miteinander verbunden, denn das, was wir über unsere Umwelt erfahren, erfahren wir zum größten Teil aus Kommunikation. Luhmann geht sogar soweit, dass sich soziale Systeme aus Kommunikation konstituieren.

Wieder weg von der Theorie, zurück in die praktische Anwendung unserer kognitiven Verarbeitungsmöglichkeiten:
In den beiden abschließenden Beiträgen dieser kleinen Reihe betrachten das Wechselspiel von Wahrnehmung, Kommunikation und Informationsverarbeitung in zwei Anwendungsfällen:

  • Problemlösung & Kreativität
  • Organisation & Umsetzung

#371 Windows 8

Jetzt haben wir gerade Windows 7 und Office 2010 erfolgreich eingeführt, da machen schon die ersten Gerüchte über Windows 8 die Runde: Bei heise-online und bei Golem.

Nachtrag: Auch die Computerwoche berichtet.

#370 Basisfähigkeiten (4): Kommunikation

Mit der Wahrnehmung als einer Säule unserer Basisfähigkeiten haben wir uns in den Beiträgen 2 und 3 dieser Reihe bereits beschäftigt. Die nächste wesentliche Säule stellen unsere kommunikativen Fähigkeiten dar.

In unserer postindustriellen Wissensgesellschaft besteht auch ein Großteil unseres Handelns aus Kommunikation. Wir kommunizieren um unsere Ziele/unseren Auftrag zu klären, kommunizieren im Team um gemeinsam zur Lösung zu kommen oder um aus einzelnen handelnden Personen ein Team zu machen, kommunizieren bei der Lösung, bei Problemen und Konflikten, …

Nimmt man noch Watzlawiks klugen Satz  „Man kann nicht nicht komunizieren.“  hinzu, danm ist die Tragweite und Bedeutung der Kommunikation offensichtlich.

Kommunikation ist weit mehr als nur Sprache, auch wenn wir dies immer wieder vergessen und aus Bequemlichkeit – die schönen neuen Medien (angefangen vom Telefon, über Email bis hin zu Social Media) machen es uns auch einfach – den direkten Kontakt zu unseren Gesprächspartnern vernachlässigen.

Sprache als Medium dient dem Informationsaustausch, ist aber auch Motivationswerkzeug und dient der sozialen Interaktion. Sie kommt auch bei so banalen Arbeitsmitteln wie Protokollen oder Berichten zum Einsatz.

Der Management-Guru Fredmund Malik führt in seinem Buch „Führen Leisten Leben(Amazon) übrigens auch die Sitzung und den Bericht als Werkzeuge wirksamer Führung neben klassischen Orgnaisationsmethoden und Budgetierung auf.

Kommunikation ist nicht nur Interaktion sondern ermöglicht auch erst die Wahrnehmung verbaler Informationen.

Wir sollten uns die Rolle der Kommunikation immer wieder bewusst vor Augen führen. Allzu fahrlässig gehen wir mit ihr im Projekt- und Arbeitsalltag um.

Ohne gleich den ganzen Schulz-von-Thun anführen zu wollen, müssen wir uns der Vielschichtigkeit und der Wirkungsweisen der Kommunikation bewusst sein.

Weit mehr entscheidend als das, was wir ausdrücken wollen, ist das, was ankommt, bzw. das, was mit der Kommunikation bewirkt wird. Sehr schön kommt dies auch in einer afrikanischen Weisheit zum Ausdruck:

„Das Wort gehört zur Hälfte dem, der spricht, die andere Hälfte gehört dem, der zuhört“



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